Michael Phelps hat seine acht Blumensträuße der mitgereisten Mama geschenkt, Teamkollege Larsen Jensen überreichte sein Bouquet ganz patriotisch Laura Bush auf der Tribüne. Allen Medaillengewinnern, die gerade keine Mutter oder Präsidentengattin zur Hand hatten, stellte sich die Frage: wohin mit dem Sträußchen? Neun rote Rosen, etwas Grünzeug, darum ein goldfarbenes Seidenband – so sahen die 6000 Blumenarrangements der Olympischen Siegerehrungen 2008 aus. Und China wäre nicht China, wenn die Blumen unkompliziert beim Großhändler um die Ecke gekauft worden wären. Nein, bei einem Milliardenvolk kann man das deutlich komplizierter machen: „Honghong Huohu” (in etwa: Wohlstand und Prosperität), so der Name des Blumenbunds, wurde von den Pekinger Behören in drei groß angelegten Wettbewerben ermittelt. Li Jiantong, Generaldirektor des Pekinger Zentrums für Blumentransport, berichtet Radio China International stolz: „Um den Standards entsprechende Blumen bereitzustellen, ist eine strenge Auswahl unter allen Blumenplantagen chinaweit durchgeführt worden. Alle Floristen haben die strenge Prüfung bestanden.” Honghong Huohuo setzte sich am Ende gegen 29 Mitbewerber durch. Jeder Blumenstrauß muss binnen 15 Minuten gebunden werden, Transport und Lagerung wurden rund um die Uhr überwacht, Schädlingsbefall unerbittlich niedergerungen.
Die Siegerehrungs-Blumen
China wäre nicht China, wenn die Olympia-Sträußchen einfach beim Großhändler um die Ecke gekauft worden wären. Bei einem Milliardenvolk geht das viel komplizierter.