Dem Badeanzug verdanken Franziska van Almsick und Heidi Klum gleichermaßen ihre Berühmtheit. Die eine schwamm darin meist sehr schnell, die andere posierte darin für die Titelseite des US-Magazins Sports Illustrated. Über den Einteiler hinaus schienen die beiden wenig Gemeinsamkeiten zu haben – bis jetzt. In Peking kommentierte van Almsick bis zu zum Sonntag die Schwimmwettbewerbe. Und ihr gouvernantenhafter Auftritt erinnert doch sehr an Heidi Klums eiserne Regentschaft bei "Germany's Next Topmodel".
Beginnend bei der Frisur (beide blicken streng unter einem Pony hervor), über den kasernenartigen Tonfall (bei ungenügender Leistung der Models/Schwimmer) bis hin zur großen Geste, der mütterlichen Umarmung der weinenden Siegerin (Jennifer Hof/Britta Steffen). Man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster mit der Behauptung, dass erst van Almsicks Eingreifen den Totalausfall der deutschen Schwimmer verhindert hat. "Ich muss da wohl mal etwas rumschreien", kündigte sie nach den ersten peinlichen Vorläufen an. Kurz darauf holte ihre beste Freundin Steffen unerwartet zwei Goldmedaillen. Der TV-Auftritt als strenge aber gerechte Altmeisterin gibt van Almsick und Klum in gleicher Weise ein Beschäftigungsfeld nach dem Ende der Badeanzug-Zeiten.
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