Dolmetscher sind unsichtbar. Das glaubt man jedenfalls, wenn Annelie Lehnhardt, ein Vierteljahrhundert lang die Spanisch-Dolmetscherin der deutschen Bundeskanzler, über die persönlichen Begegnungen von Staatschefs spricht. Auf die Frage, warum die Dolmetscher bei diesen Zweiertreffen keine Gesprächsprotokolle anfertigen, antwortet sie: »Ich nehme an, das liegt daran, dass es eben wirkliche Vier-Augen-Gespräche sind, deren Inhalt allenfalls an die engsten Mitarbeiter weitergegeben wird.« Sie zögert kurz, als würde sie den gerade ausgesprochenen Worten hinterherhorchen, und ergänzt: »Na ja – und wir zählen natürlich nicht.«
Die Ungerührtheit, mit der sie den Satz ausspricht, verrät viel über das Selbstverständnis dieses Berufsstands. Dolmetscher werden als Augenpaar im Raum nicht mitgerechnet und als reine Durchgangsstation der Wörter angesehen. »Wir sind das Schmieröl, das den Motor am Laufen hält«, sagte ein EU-Dolmetscher in einem Zeitungsinterview einmal; von dem langjährigen Russisch-Dolmetscher der US-Regierung Bill Hopkins stammt die Aussage: »Ich bin eine Leitung, sonst nichts.« Diese technischen Vergleiche haben ihren Grund. Denn Dolmetscher nehmen in den Gesprächen, die sie übersetzen, nicht die Position eines beteiligten Subjekts ein, sondern eher die eines reibungslos funktionierenden Mediums. Veranstaltungen wie etwa internationale politische Konferenzen wären ohne Dolmetscher nicht denkbar. In der Berichterstattung der Medien, die an Nachrichten, nicht aber an der komplexen Frage nach deren Zustandekommen interessiert sind, tauchen diese diskretesten Akteure des Politikbetriebs nicht auf; jeder Zeitungsartikel, jeder Fernsehbeitrag über internationale Politik tut aufs Neue so, als spielten Sprachunterschiede keine Rolle, als würden die Reden und Papiere, die Debatten und Verlautbarungen von allen Anwesenden unmittelbar verstanden und kommentiert. In Wirklichkeit gehört zuverlässige Dolmetscharbeit zu den zentralen Bedingungen der Weltpolitik, wie man gerade jetzt, im Vorfeld des G8-Gipfeltreffens in Heiligendamm vom 6. bis 8. Juni, wieder sehen kann.
Annelie Lehnhardt, seit vier Jahren Leiterin des »Dolmetschdienstes« des Auswärtigen Amtes, arbeitet bereits seit Januar an der Organisation der Sprachenvermittlung in Heiligendamm, die nach dem »Muttersprachenprinzip« funktionieren wird. Die Simultandolmetscher in ihren Kabinen übersetzen also aus bis zu fünf Fremdsprachen in ihre Muttersprache. Die unterschiedlichen Veranstaltungstypen in den knapp zwei Tagen des Gipfeltreffens verlangen auch nach verschiedenen Dolmetschverfahren. Beim Begrüßungsessen für die acht Staatschefs und ihre Ehepartner am Mittwochabend wird, um den intimen Charakter des Abends zu wahren, vor allem im »Flüster«-Modus übersetzt, wie es im Fachjargon heißt; hinter den Politikern sitzen die persönlichen Dolmetscher auf niedrigen Schemeln und sprechen die Worte der Staatschefs ins Ohr ihrer Vorgesetzten. Die aufwendig berechnete Sitzordnung an diesem Abend richtet sich neben protokollarischen Gesichtspunkten danach, wer von den Anwesenden sich auch ohne Übersetzungshilfe verständigen kann; je weiter man voneinander entfernt platziert ist, desto weniger ist man auf einen flüsternden Dolmetscher angewiesen.
Am Donnerstag und Freitag dann finden zahlreiche Konferenzen und drei Arbeits-essen für die gesamten Delegationen statt; die Redebeiträge werden aus Dolmetscherkabinen simultan in die Konferenzsprachen übersetzt, ins Deutsche, Englische, Französische, Italienische, Russische und Japanische. Weil sich für letztere Sprache allerdings kaum hochqualifizierte Dolmetscher finden lassen, überträgt man das Japanische in Heiligendamm nur ins Deutsche und vom Deutschen zurück; Deutsch ist auf diesem Gipfeltreffen also die sogenannte Relais-Sprache. Die Übersetzungen aus den und in die anderen vier Sprachen laufen über den Umweg des Deutschen. Die japanische Delegation bekommt daher fast alle Beiträge auf doppelt vermittelte Weise zu hören, was den unversehrten Transport des Sinns auf eine ernste Probe stellt und unwillkürlich Erinnerungen an ein bekanntes Kinderspiel weckt. Annelie Lehnhardt weiß um diese Assoziation und fügt schnell hinzu: »Stille Post spielen wir aber nicht!«
Gerade während der großen Arbeitsessen am 7. und 8. Juni wird anschaulich, wie massiv die Dolmetscharbeit die internationale Politik bestimmt. Denn auch an der langen Tafel tragen die Mitglieder der Delegationen weiterhin Kopfhörer; die Anwesenden müssen gleichzeitig essen, sprechen und den zwischen den Gängen gehaltenen Beiträgen zuhören. Die insgesamt 18 Simultandolmetscher (drei für jede Muttersprache, die sich in Dreißig-Minuten-Schichten abwechseln) befinden sich in Heiligendamm aus Platzgründen nicht im selben Raum. Da Gesichtsausdruck und Gestik der Sprechenden für die Dolmetscher aber entscheidend sind, um das Gesagte optimal zu übersetzen, sind in den Kabinen Flachbildschirme installiert. Ein spezielles Kamerasystem im Konferenzraum sorgt dafür, dass die Dolmetscher stets den aktuellen Redner in Großaufnahme vor sich haben können.
Wenn man bedenkt, dass sich internationale Beziehungen in Friedenszeiten weitestgehend über (geschriebene und gesprochene) Sprache regulieren, wird die Verantwortung, die Übersetzer und Dolmetscher für die Weltpolitik haben, deutlich. Wie ernst diese Verantwortung auch von staatlicher Seite genommen wird, zeigt sich daran, dass Regierungen zumeist über Jahrzehnte hinweg dieselben Dolmetscher für ihre Spitzenpolitiker einsetzen, in Deutschland eben Annelie Lehnhardt oder, für die französische Sprache, Werner Zimmermann, dessen Tätigkeit Gegenstand des beeindruckenden Dokumentarfilms Die Flüsterer aus dem Jahr 2005 ist. Diese fest angestellten Dolmetscher begleiten Kanzler oder Bundespräsidenten überallhin und werden für sie irgendwann sogar zur Orientierungshilfe im Dickicht des randvollen Tagespensums. »Wenn Herr Kohl Frau Lehnhardt sah«, so Werner Zimmermann, »wusste er: ›Aha, jetzt kommt was Spanisches‹, auch wenn er seinen Terminkalender nicht parat hatte.«
Gerade in der heiklen Gesprächsatmosphäre zwischen Staatschefs, die sich zum ersten Mal begegnen und aus unterschiedlichen politischen Richtungen kommen, muss der Dolmetscher Ruhe bewahren. Natürlich darf die Übersetzung einen verschärften Tonfall oder sogar Beleidigungen nicht übergehen; »was man allerdings tun kann«, so Annelie Lehnhardt in Erinnerung an Treffen zwischen Gerhard Schröder in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident und Fidel Castro, »ist, zu einer guten Gesprächsatmosphäre beizutragen, in jeder Situation ausgeglichen zu bleiben.«
Jene Politiker, die sich auf Präsidenten- oder Ministerebene ständig im internationalen Austausch mit ihren Amtskollegen befinden, wissen die Einfühlsamkeit und Kontinuität der Spitzendolmetscher zu schätzen. »Im Grunde sind sie ja den Dolmetschern ausgeliefert. Sogar im Englischen und Französischen, wenn Präzision im Ausdruck notwendig ist«, sagt etwa der frühere Außenminister Klaus Kinkel. »Ich wusste über lange Jahre hinweg immer, wer für mich dolmetscht; da bildet sich ein enges Vertrauensverhältnis.«
In Gesprächen mit Dolmetschern über ihre eigenen Ansprüche an die Arbeit fällt mit minimalen Abweichungen immer derselbe Satz. Es geht um die Sehnsucht nach Selbstauflösung. »Ich möchte erreichen, dass mein Zuhörer mich als Dolmetscher vergisst«, sagt Christiane Giesen, eine freiberufliche Dolmetscherin, die auch auf höchster politischer Ebene arbeitet. Annelie Lehnhardt formuliert es ähnlich: »Das ist das schönste Kompliment an einen Dolmetscher: dass die beiden Staatschefs dachten, sie kommunizieren direkt.« Je weniger ihre Anwesenheit bemerkt wird, desto virtuoser haben sie gearbeitet: eine merkwürdige, undankbare Form der Anerkennung. Unauffälligkeit, Zurücknahme, höchste Diskretion sind die Gütesiegel eines Spitzendolmetschers, und diese Charakterzüge sind nicht allein während der Konferenzen unerlässlich, sondern auch davor und danach.
»Ja, man muss sich sehr disziplinieren können in dem Beruf«, sagt Annelie Lehnhardt und spricht darüber, dass man nach abgelegtem Schweigegelöbnis bei der Anstellung nicht einmal seinem Ehepartner etwas über die Arbeitseinsätze erzählen darf, weder über den Inhalt der Veranstaltungen noch über das Verhalten der oftmals berühmten Teilnehmer, das man aus nächster Nähe mitverfolgen kann. Lehnhardt erwähnt »allzu redselige Kollegen, die hier fehl am Platz sind«, und sagt, dass der Bruch der Amtsverschwiegenheit unweigerlich zu disziplinarischen Konsequenzen führe.
Wenn Dolmetscher aber jeden Tag aufs Neue an der Perfektionierung ihres eigenen Verschwindens arbeiten, stellt sich die Frage nach dem psychologischen Profil dieser Tätigkeit. Haben Menschen, die sich für diese Tätigkeit entscheiden, ein Narzissmus-Defizit? Inmitten der Großperformer aus Spitzenpolitik und Weltwirtschaft, die keiner Kamera aus dem Weg gehen, die ein Lächeln, einen Händedruck minutenlang ausdehnen können, bis auch der letzte Fotograf den Auslöser betätigt hat, geht es ihnen um das genaue Gegenteil. Dolmetscher haben ein ebenso untrügliches Gespür für die Anwesenheit von Kameras entwickelt, aber sie nutzen es, um ihnen rechtzeitig aus dem Weg zu gehen. »Ich habe das ganz stark verinnerlicht: Sobald irgendwo eine Kamera auftaucht, ziehe ich mich kurz zurück«, sagt Christiane Giesen.
Man muss sich vergegenwärtigen, welchen Einfluss das ständige Im-Namen-eines-anderen-Sprechen auf die Dolmetscher haben kann. Wie fühlt es sich an, zwölf Stunden lang nur Durchgangsstation der Worte gewesen zu sein, unter Bedingungen, die diesen Beruf laut WHO-Studie zum drittanstrengendsten überhaupt nach Astronaut und Pilot von Hochgeschwindigkeitsflugzeugen machen? Kann das Gehirn überhaupt noch eigene Gedanken und Sätze produzieren, oder geht es Simultandolmetschern wie dem Stimmenimitator in Thomas Bernhards gleichnamiger Geschichte, der zwar der virtuoseste Parodist von allen ist, aber irgendwann nicht mehr weiß, wie er selber spricht? Kate Vanovitch, eine langjährige Kollegin von Christiane Giesen, die auch bei politischen Spitzengesprächen übersetzt, bestätigt diese latente Krise des Spitzendolmetschers. Es sei ein Problem, übergangslos auf das eigene Denken umzuschalten: »Das war für mich manchmal schwer in stressigen Zeiten: dass ich, wenn ich nicht aufpasse, nicht mehr genau weiß, wer ich selber bin.«
Die Frage nach der Persönlichkeitsstruktur von Dolmetschern ist auch deshalb nahe liegend, weil die Besten unter ihnen immer wieder bezeugen, nicht nur einfach die Bedeutung der Worte zu übersetzen, sondern sich in den Redner einzufühlen, seine Mimik, seinen Tonfall zu studieren, als ginge es um eine Theaterrolle. Wo liegt die Grenze zwischen dem Dolmetscher als eigenständiger Person und derjenigen des Redners? Klaus Kinkel vermutet, dass es diese Grenze vielleicht gar nicht gibt: »Die sind ja ›his master’s voice‹, die sind Sie ja selber, die kennen Ihr Denken. Meine Englischdolmetscher, zum Beispiel, die hätten auch meine Geschäfte führen können – vor allem wenn ich müde war. Die dachten den Kinkel!« Auf die Frage, ob seine ständigen Dolmetscher eine vollständig andere politische Grundposition als er selbst hätten einnehmen können, sagt er: »Da habe ich Zweifel. Ich kam aber Gott sei Dank nie in eine solche Situation.«
Dürfen Dolmetscher also keine eigenen Überzeugungen haben? Sind sie nichts anderes als das indifferente Verlautbarungsorgan eines fremden Willens? Nein, alle sind sich einig, bestimmte Grenzen nicht zu übertreten. Catherine Gay, eine erfahrene Dolmetscherin in der internationalen Politik, lehnte einmal das Angebot ab, eine Scientology-Veranstaltung zu übersetzen, und Kate Vanovitch beschreibt ihren Zustand, nachdem sie ohne genaue Kenntnis des Auftraggebers die Zusammenkunft einer anderen fanatischen Religionsgemeinschaft gedolmetscht hatte: »Ich wollte sofort nach Hause und hatte das dringende Bedürfnis, mich zu waschen.« Das Problem, dass die angesprochenen Themen für die Dolmetscher die Schwelle zur Unerträglichkeit überschreiten, ist so alt wie das Berufsbild selbst. Die erste Großveranstaltung, auf der Simultandolmetscher auftraten, waren 1945 die Nürnberger Prozesse, und die vielen jüdischen Übersetzer sahen sich immer wieder mit antisemitischen Auslassungen der Angeklagten konfrontiert und weigerten sich, in ihrer Arbeit fortzufahren.
Bei aller Zurücknahme dieses Berufsstands gibt es also immer einen Rest an Eigenmächtigkeit, an Souveränität. Dieser Rest beschwört aber auch eine Frage herauf, die im täglichen politischen Betrieb unerwähnt bleibt: Kann man den Dolmetschern wirklich vollends vertrauen? Oder produziert dieser Kanal zuweilen auch Störgeräusche? In den Ministerien und Dolmetscherverbänden versichert man, dass die Zuverlässigkeit des Übersetzungssystems nicht zu erschüttern sei. Klaus Kinkel etwa sagt: »Ich habe in langen Jahren kein einziges Mal das Gefühl gehabt, dass da auch nur ein Anschein von Illoyalität vorgekommen wäre.« Und ein Dolmetscher, der auf einer wichtigen politischen Konferenz fehlerhaft übersetzen würde, hätte sich seine Karriere für alle Zeiten verbaut.
Diesen Beteuerungen zum Trotz gibt es aber von Zeit zu Zeit Meldungen wie die aus dem Jahr 1998, als nach einer Dänemark-Reise Roman Herzogs der Verdacht aufkam, ein ehemaliger Stasi-Mitarbeiter und Spitzendolmetscher Erich Honeckers habe die Gespräche zwischen Herzog und Königin Margrethe übersetzt. Oder eine Episode, die Hans-Dietrich Genscher auf der Feier zum 50. Geburtstag des Internationalen Dolmetscherverbandes AIIC erzählte: Wie er in Helsinki auf einer KSZE-Konferenz bei der Vorstellung der Schlussakte für Irritationen sorgte, weil der kurzfristig eingesprungene Aushilfsdolmetscher bei einem Passus über die erhoffte »friedliche Veränderung der Grenzen« kurzerhand das »friedlich« unterschlug, sodass die finnischen Journalisten staunend von der »Veränderung der Grenzen« erfuhren, für die Genscher plädierte. Dass der Übersetzungskanal nicht immer reibungslos funktionieren muss, das zeigen schließlich auch nervositäts- oder stressbedingte Stockungen, die sich selbst auf dem Niveau von Ministertreffen immer wieder ereignen. Annelie Lehnhardt erinnert sich an eine Dolmetscherin ins Italienische, die irgendwann einen minutenlangen Blackout hatte. Und da die Sprache in dieser Konferenz Relais-Status hatte, war der kurzzeitige Einbruch der Übersetzerin umso fataler.
In solchen Momenten bricht in die politische Realität das ein, was die Fantasien der Literatur und des Kinos immer schon an der Figur des Dolmetschers interessiert hat: dass das unauffällige Bindeglied der Rede plötzlich die Macht ergreift, zum Risikofaktor wird, zur strategisch günstigen Position für Spione, Parasiten, Störer. Der berühmteste dieser subversiven Dolmetscher in der Literaturgeschichte ist die Hauptfigur aus Javier Marias’ Roman Mein Herz so weiß: ein Simultanübersetzer, der zwischen zwei Staatschefs falsch vermittelt und erfundene Fragen stellt, um das Gespräch in eine von ihm gewünschte Richtung zu lenken. Er weiß, dass es zumeist keine Kontrollinstanz gibt, die die Wahrhaftigkeit seiner Arbeit bezeugen könnte: Niemand außer dem Dolmetscher selbst kann beurteilen, ob die übersetzten Worte den geäußerten tatsächlich entsprechen.
Gerade wenn sich das »Schmieröl«, die »Leitung« als ein menschliches Wesen entpuppt – mit all seinen unwägbaren Eigenschaften wie Verführbarkeit, Neugier, Selbstgefälligkeit, Reflexionsvermögen –, gerade dann scheint für einen Augenblick die schillernde Uneindeutigkeit dieser Figur auf. Man könnte sagen, dass sich in ihr Subjekt und Medium ständig überblenden.
In dem Dokumentarfilm Die Flüsterer gibt es einige Szenen vom Besuch Jacques Chiracs bei Gerhard Schröder in Berlin, die diese Vermischung sichtbar machen. Als Chirac etwa vor dem Kanzleramt aus dem Auto steigt und Schröder begrüßt, wird Werner Zimmermann, der sofort an der Seite steht und übersetzt, von beiden vollkommen ignoriert, als wäre er eine Art beigestelltes Mikrofon. Später im Foyer gehen die beiden Staatschefs umher, unterhalten sich ohne jede Stockung – doch plötzlich, als Schröder sich einmal abwendet, dreht sich Chirac zu Zimmermann (den er natürlich seit Jahren kennt) und fragt ihn unvermittelt, wie es ihm gehe und was die Krankheit seiner Mutter so mache. In dieser Szene ist die ganze Faszination des Dolmetschers enthalten. Für ein paar Sekunden ist er plötzlich Adressat der Worte, bevor er sich wieder in seine gewohnte Rolle zurückverwandelt: in einen bloßen Kanal, in ein Kabel aus Fleisch und Blut.