Am letzten Urlaubstag auf der bei Münchnern beliebten italienischen Insel Elba kaufen wir regelmäßig einen Jahresvorrat an Crackern, Kapern, Kamutspaghetti und eine spezielle dunkle Bio-Schokolade. Das ist eigentlich natürlich komplett überflüssig, denn alle diese Dinge gibt es sehr ähnlich auch bei uns zu kaufen. Geld spart man auch nicht. Schließlich leben wir in Europa, die italienische Lira und damit auch die Wechselkursspekulation mit der Urlaubskasse wurde bekanntlich durch den Euro abgeschafft. Doch uns geht es sowieso nicht ums Geld, der letzte Einkauf im italienischen Supermarkt ist Teil eines Rituals: Jeder Cracker, jede Kaper, die wir im Laufe des folgenden Jahres essen, versetzt die Familie sofort in Urlaubsstimmung. Im Idealfall reichen die Vorräte bis zwei oder drei Monate vor der nächsten Reise, so bleibt genug Zeit, um wieder reichlich Vorfreude zu entwickeln. Auf die Cracker, aber auch auf die Reise. Gut, beim Kapern-Vorrat haben wir es in den vergangenen Jahren regelmäßig übertrieben – falls vermehrt Rezepte mit Kapern in dieser Kolumne auftauchen, dann wissen Sie jetzt warum.
Leider, leider fiel diese Reise nach Italien dieses Jahr komplett aus – der letzte Cracker ist schon sehr lange aufgegessen. Zum Glück backe ich gerne, selbstgemacht und frisch gebacken schmecken meine Cracker zwar nicht nach Urlaub, aber dafür noch besser als die abgepackte Version. Im Moment passt ein spätsommerliches Grillgemüse besonders gut dazu. Ich habe aber auch ein Rezept mit Bio-Lachsforellen-Sashimi auf einem Gurken-Apfel-Schalotten-Salätchen mit Meerrettich dazu ausprobiert – falls Sie es gerne hätten, schicken Sie uns eine Mail oder eine Nachricht.
Homemade Cracker mit Grillgemüse-Tatar
Zutaten für etwa 24 Stück:
- Für die Cracker
- 250 g Mehl
- 5 g Hefe
- Salz, Fleurs de sel, Kreuzkümmelsamen, Nigellasamen, Rosmarin Salz, Kreuzkümmel, Rosmarin
- 75 g Olivenöl
- Für das Grillgemüse-Tatar
- 2 Tomaten Tomate
- 3 Datteln Dattel
- 2 EL Pinienkerne
- 2 EL (ligurische) Oliven ohne Stein Oliven
- 4 Stängel Basilikum
- 1 Zucchini
- 200 g (lila) Aubergine Aubergine
- 2 EL Olivenöl
- 2 EL Pesto (gekauft oder selbst gemixt, das perfekte – vegane – Rezept finden Sie im »Probier doch Mal« Kochbuch zur Kolumne) Pesto
1. Zuerst die Cracker backen: Mehl in eine Schüssel geben. Eine Mulde formen, Hefe darin verkrümeln und mit 90 ml Wasser verrühren. Mit einem Teller zudecken, 15 Minuten gehen lassen. 5 g Salz und 75 g Olivenöl unterkneten, ungefähr 3 Stunden gehen lassen, bis sich der Teig fast verdoppelt hat. Auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche sehr dünn ausrollen. Mit einer Gabel Löcher in den Teig piksen. Mit einem gezackten Teigrad unregelmäßig geformte Cracker schneiden, auf mit Backfolie ausgelegte Bleche legen. Mit Fleurs de sel bestreuen, einige Cracker zusätzlich mit den Gewürzen bestreuen, leicht andrücken. Im Backofen bei 190 Grad Umluft auf der mittleren Schiene ca. 15 Minuten goldbraun backen.
2. Für das Grillgemüsetatar die Tomate würfeln, dabei die wässrigen Kerne entfernen. Tomatenwürfel salzen und in einem kleinen Sieb abtropfen lassen (das Tomatenwasser auffangen und weiter verwenden, hier ein paar aktuelle Ideen dazu). Datteln entkernen, klein würfeln. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett hell rösten, oft umrühren. Oliven hacken. Basilikum zerzupfen. Zucchini und Aubergine in knapp 1 cm dicke Scheiben schneiden und in einer sehr leicht geölten Grillpfanne oder Pfanne ohne Fett etwa 8 Minuten lang weich grillen. Dann würfeln. Alle Zutaten mischen, evtl. noch etwas mehr salzen. Die Cracker mit Pesto bestreichen, Grillgemüse-Tatar darauf verteilen. Mit Basilikum verzieren.