Teig kneten beruhigt mich. Strudelteig will sehr gründlich geknetet werden. Eigentlich sollten wir alle Strudelteig kneten – zumindest an Tagen, an denen wir uns nicht danach fühlen rauszugehen und die Welt zu retten. Zwei Strudelrezepte, in denen ich Ihnen genau erkläre, wie das funktioniert (mit dem Strudelteig) finden Sie unter den beiden Links, eines für Rhabarbarastrudel und eines für einen Quark-Powidlstrudel. Doch Strudelteig kneten ist nicht ganz einfach: Damit die Teigkugel wirklich seidig und glatt wird, braucht es etwas Hingabe und Übung. Man könnte sagen, Strudelteig geht schon in Richtung eines kleinen Küchen-Projekts. Für Tage, an denen vor allem das Ergebnis zählt und weniger der Prozess, hatte ich kürzlich eine neue Idee für Strudel – und zwar Mini-Strudel aus der Muffinform. Dabei ist es nicht nur erlaubt, sondern unbedingt notwendig, fertigen Strudel-, Yufka- oder Filoteig zu verwenden. Denn nur mit dem etwas festeren, fertigen Teig können superknusprige Teigohren entstehen, die dem weichen, cremigen Strudel einen zusätzlichen Kick geben. Sie können die Mini-Strudel füllen wie Sie wollen – auch kleine Apfelstrudel wären zum Beispiel sicher wunderbar – doch der Millirahmstrudel gewinnt besonders durch die knusprigen Teigohren: In der traditionellen Version wird die Strudelhülle unter einem Ei-Sahne-Guss gegart, fast wie die Nudelblätter in einer Lasagne. Das muss schon sehr gut gemacht sein, damit der Millirahmstrudel nicht zu wuchtig-teigig schmeckt. In der Mini-Version bleibt die Füllung schön luftig und zart, denn es lastet weniger Eigengewicht auf ihr. Gleichzeitig ist die Teigschicht immer schön dünn und die Knusperohren geben dem Strudel eine zusätzliche Textur.
Mini-Millirahm-Strudel
Zutaten für 12 Stück:
- etwa 125 g Strudel-, Filo- oder Yufka-Teig (die Packung hat meist mehr – den Rest gut verpacken und einfrieren) Blätterteig
- Für die Füllung
- 1 EL geriebene Zitronenschale Zitrone
- 40 g zimmerwarme Butter + ca. 80 g Butter zum Bestreichen Butter
- 3 EL Zucker
- Salz
- 2 Eier (M) Ei
- 150 g Quark/Topfen Quark
- 75 g Sauerrahm (10%) Sauerrahmm, Schmand
- 25 g Mehl
- 2 EL gemahlene Haselnüsse Haslnüsse
- Für den Guss
- 1 EL Zucker
- 1 Ei (M) Ei
- 60 ml Milch (4 EL) Milch
- 60 g Sahne (4 EL) Sahne
- Puderzucker zum Bestäuben Puderzucker
- Außerdem
- Blaubeerkompott oder andere Früchte, siehe Tipp Blaubeerkompott
1. Für die Füllung 40 g Butter mit 1 EL Zucker, einer Prise Salz und der Zitronenschale weiß-schaumig aufschlagen. Die Eier trennen, Eigelbe nach und nach unter die Butter rühren. Quark ebenfalls unter die Masse rühren. Sauerrahm und Mehl zufügen. Eiweiß mit 2 EL Zucker steif schlagen und unter die Quarkmasse heben.
2. Backofen auf 150 Grad Umluft vorheizen. Restliche Butter zerlassen. Filoteig ausbreiten, mit Butter bepinseln und mit Nüssen bestreuen. In 24 Quadrate mit etwa 12 cm Kantenlänge schneiden. Eine Muffinform buttern, jeweils ein Strudelblatt mit der Nussseite nach oben in jede Vertiefung legen, leicht andrücken und einen knappen Esslöffel Füllung darauf verteilen. Jeweils ein zweites Blatt auflegen, einen zweiten Löffel Füllung darauf geben. Teigränder mit Butter gründlich bestreichen, auf der mittleren Schiene im Ofen 15 Minuten backen.
3. In der Zwischenzeit für den Guss 1 EL Zucker mit 1 Ei verrühren. Milch und Sahne aufkochen und unter das Ei rühren. Die Teigränder und auch die Oberflächen mit Butter bestreichen. Den Guss, gleichmäßig über die Mini-Millirahmstrudel verteilen. Weiterbacken, nach 10 Minuten auf 175 Grad hochstellen, noch einmal bestreichen, 5 Minuten fertig backen. Fertige Strudel ein letztes Mal mit flüssiger Butter bestreichen. Zum Servieren mit Puderzucker bestäuben und mit Früchten, zum Beispiel frischen Beeren oder etwas Blaubeerkompott anrichten.
Blaubeerkompott
Zutaten:
- 500 g Blaubeeren (frisch oder TK) Blaubeeren, Heidelbeeren
- 75 g Gelierzucker 1+1 Gelatine
- 1 Bio-Zitrone Zitrone
Blaubeeren waschen und gut abtropfen lassen. TK-Blaubeeren einfach auftauen lassen, mit dem austretenden Saft verwenden. Mit dem Gelierzucker 1+1 in einen kleinen Topf geben, leicht drücken. Die Schale von einer Bio-Zitrone ganz dünn abschälen, 2 EL Zitronensaft auspressen, beides zu den Beeren geben. Mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen. Das Kompott aufkochen, etwa 4 Minuten kochen lassen, vom Herd nehmen und abkühlen lassen.