Vegane Brathähnchenhaut

Mit seinem Rezept für knusprige Reispapierdreiecke mit scharfem Paprikagewürz greift Hans Gerlach einen Internet-Trend auf: Seine vegane Brathähnchenhaut aus Reispapier ist außen knusprig, innen ein klein wenig elastisch – und duftet nach Bierzelt. 

Hummus und gepickeltes Gemüse sind die perfekten Begleiter für vegane Hähnchenhaut.

Text, Foto & Video: Hans Gerlach

Auch mäßige Frühlingsrollen aus dubiosen Tiefkühltruhen sind meist erstaunlich knusprig. Das liegt am vietnamesischen Reispapier, in heißem Fett knuspert es sehr zuverlässig auf. Warum also nicht einfach die Füllung weglassen und nur die Hülle essen? Das dachten sich wohl ein paar vegane TikToker und lösten damit einen kleinen Trend aus: #veganchickenskin – »vegane Brathähnchenhaut«. Schmeckt natürlich doch anders als echte Hähnchenhaut, aber die Konsistenz erinnert tatsächlich stark ans karnivore Vorbild: außen knusprig, innen ein klein wenig elastisch. Und mit reichlich Brathähnchengewürz gehen auch die Geruchsassoziationen in die Bierzelt-Hähnchen-Richtung. Meistens empfinde ich vegane Kopien von Fleischgerichten als unnötige Abwertung der veganen Küche. Aber die vegane Hähnchenhaut gefällt mir. Als Veganisierung eines nicht-veganen Rezeptes finde ich das Konzept überzeugend und wenn mehr Menschen #veganchickenskin googeln als #knusprigeReispapierdreieckemitscharfemPaprikagewürz – ja, dann sollen sie von mir aus so heißen.

Das Gewürz können Sie selber mischen, wie in meinem Rezept beschrieben, oder einfach fertig kaufen. Dann wird daraus ein extrem simpler Partysnack – die Reispapiere bleiben nämlich ein paar Stunden lang knusprig, lassen sich also ganz gut vorbereiten. Dazu passen zum Beispiel Hummus und gepickelte Gemüse wie Radieschen, Karotten und Gurkenstückchen – die schmecken auch ohne Fischsauce. Alternativ passt auch simples, knackiges Gemüse in einer kleinen Vinaigrette zur veganen Hähnchenhaut.

Vegane Brathähnchenhaut

Zubereitungszeit
20
Gesamtzeit
20
Schwierigkeit

Zutaten für 12 Stück (4-6 Portionen):

Für 4 Personen
  • 10 g Ingwerwurzel Ingwer
  • 5 g schwarzer Pfeffer Pfeffer
  • 3 Knoblauchzehen Knoblauch
  • 4 g Salz (=1 knapper TL, nicht zu voll) Salz
  • 10 g Zucker
  • 15 g Paprikapulver
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 1 TL Chilipulver – oder mehr oder weniger, je nach Chilisorte und persönlichen Schärfewünschen Chili, Chilipulver
  • 100 ml neutrales Öl Öl
  • 12 kleine, dünne Reispapiere (vietnamesische sind meist dünner als thailändische) Reispapier

1. Für die Würzpaste Ingwer und Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden, mit schwarzem Pfeffer, Salz und Zucker im Mörser zerreiben (ohne Mörser Pfeffer grob mahlen, Knoblauch und Ingwer fein hacken). Mit Paprikapulver, Kreuzkümmel und Chilipulver verrühren. 8 EL Öl unterrühren.

2. Ein Reispapier kurz in kaltes Wasser tauchen, auf einen leicht geölten Teller legen. Mit Gewürzpaste bestreichen, zur Hälfte zusammenfalten. Wieder bestreichen, zum Viertel zusammenfalten – so dass die Außenseiten frei von Gewürzpaste bleiben. Wenn 4 Reispapiere so vorbereitet sind, alle zusammen in einer Pfanne mit etwas Öl von beiden Seiten bei mittlerer Hitze goldbraun und knusprig braten. Die restlichen Reispapiere auf dieselbe Weise marinieren und braten.