»Ich wusste, das ist nicht zu packen, außer vielleicht mit Ritalin«

Drei Studenten, derzeitige und ehemalige, über ihre Erfahrungen mit dem leistungssteigernden Medikament: wie es ihnen beim Lernen half und fast alles andere im Leben ruiniert hätte.

SZ-Magazin: Sie studieren und nehmen Ritalin, um Ihre Leistungen zu steigern. Machen Sie sich den Druck selbst, oder brauchen Sie gute Noten?
Lukas:  Ich studiere International Business. BWL auf Englisch, sozusagen. Wir müssen in einem Monat sieben oder acht Prüfungen machen. Wenn man zwei nicht besteht, hat man im nächsten Semester neun Prüfungen.
Alex: Ich bin 25 und studiere ganz normal BWL, auf dem zweiten Bildungsweg. BWL studieren viele, da muss man einer der Besten sein, um dann auch gute Praktika oder Jobangebote zu bekommen. Du kannst nur richtig mitspielen, wenn du gut bist.
David: Ich studiere Wirtschaftswissenschaften. In den ersten beiden Semestern wird bei uns schwer ausgesiebt. Wenn zwei Noten daneben gehen, bist du raus. Nach drei, vier Semestern hast du das Ende des Studiums im Kopf. Du möchtest in sechs Semestern durch sein und nicht wegen einer einzigen Prüfung acht machen. Die Firmen denken sich schon was, wenn einer acht Semester braucht.
Lukas: Ich habe während des Semesters wenig Zeit, ich arbeite zwanzig Stunden in der Woche, hab Vorlesungen und die ganze Zeit Präsentationen. Am Sonntag ist vielleicht noch Fußball. Dann bleibt während des Semesters nur der Samstag zum Lernen. Mit der Pille lerne ich einfach schneller.
Alex: Gerade wenn ich Freitagabend weg war und samstags k.o. bin, weiß ich: Okay, ich hab’s in der Schublade, ich kann’s nehmen. Sonst geht an so einem Samstag nichts.

Und wie kam das Medikament in Ihre Schublade?
Alex:
Bei mir kam es mit der Berufsoberschule, der BOS. Ich hatte nach der Realschule eine kaufmännische Ausbildung gemacht, eine Weile gearbeitet und bin dann auf die BOS, um Abi zu machen. Davor musste man in einen Vorkurs, das heißt jeden Abend nach der Arbeit von 18 Uhr bis halb zehn Deutsch, Mathe, Englisch. Da geht einem nichts mehr in den Kopf. Da war aber ziemlicher Druck drauf, ist ja eine Art Probezeit. Ich dachte, was mache ich denn jetzt? Ich hatte in der Zeit nach der Finanzkrise was über Ritalin und Modafinil gelesen. Banker schienen das zu nehmen, um länger arbeiten zu können und konzentrierter zu sein. Da dachte ich, das brauche ich. In meinen Job zurück wollte ich nicht. Dort hatte ich ja auch groß verkündet, ich mache jetzt Abitur und studiere.
Lukas: Ich habe ungefähr den gleichen Lebenslauf wie Alex. Wir sind seit Jahren befreundet. Ich habe Industriekaufmann gelernt, war danach im Ausland und habe dort meinen Zivildienst gemacht. Dann wollte ich auf die BOS. Alex war schon drauf und sagte immer, die BOS ist saustressig, du musst Leistung bringen. Und ich habe sofort gemerkt, dass das Tempo ganz schön anzieht, weil ich lange aus der Schule war, vier Jahre nichts gemacht hatte außer Berufsschule, was jetzt auch nicht so ohne ist, aber …
Alex: Man hat halt nicht so viel Zeitdruck in der Berufsschule. In der BOS fängt man im September an, im Mai ist Schluss, du musst ranklotzen.
Lukas: Und weil wir schon lange befreundet sind, hab ich mir mal ein paar Pillen ausgeliehen. Und wurde gleich besser.

Den Unterschied haben Sie so deutlich festgestellt?
Lukas:
Ja. Ich hab mich aber schon auch reingekniet.
David: Ich habe Ritalin zum ersten Mal mit 14 probiert. Probleme in der Schule. Meine Mutter fand es wichtig, dass ihr Kind auf dem Gymnasium ist. Also war ich beim Psychologen, der mir tatsächlich ADHS bescheinigt hat.

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Sie glauben nicht, dass Sie ADHS hatten?
David:
Ich war aufgedreht, aber ich glaube, dass die wenigsten Menschen eigentlich ADHS haben.
Alex: Es wird schnell bescheinigt.
David: Wenn man so der aufgedrehte Typ ist. Der eine kann vier Stunden ruhig sitzen, der andere braucht Auslauf. Ich habe als Teenager dann viel Sport gemacht und das Medikament nicht mehr gebraucht. Bis zum Abi.

Als Sie es mit 14 probiert haben, wie war das?
David: Ich habe eigentlich nichts gemerkt. Und dann lag die Packung jahrelang rum. Bis drei Wochen vor dem Abi. Ich hatte noch nicht angefangen zu lernen. Ich wusste, das ist nicht zu packen in drei Wochen, außer vielleicht mit Ritalin. Ich hab mir eine neue Packung beim Psychologen geholt. Ging ganz schnell.
Alex: Ich war bei der Psychologin und sagte, ich kann mich nicht konzentrieren, ich brauche Ritalin. Sie wollte mir Antidepressiva verschreiben. Da bin ich zu einem Jugendpsychologen. Ich war 20, das war 2010. Er wollte, dass ich Klangtherapie und autogenes Training mache. Ich sagte, ich hätte gehört, es gäbe Medikamente, die die Konzentration steigern. Er meinte, er macht das nur ausnahmsweise. Er hat mich Aufmerksamkeitstests machen lassen, mir dann doch Ritalin verschrieben und gesagt, fängste mal mit einer an – das sind zehn Milligramm, man kann bis zu 60 Milligramm pro Tag nehmen. Als ich die erste genommen habe, hatte ich schon ein bisschen Angst, weil auf dem Beipackzettel Nebenwirkungen standen wie Hirntod.
David: Genau, plötzlicher Hirntod.
Alex: Ich hatte nur Kopfweh. Als die ersten Schulaufgaben kamen, habe ich es mit einer viertel Tablette probiert. 2,5 Milligramm. Und nach vielleicht zwanzig Minuten kam so langsam das Gefühl. Nicht wie bei einer ganzen, die den Kopf blockiert hatte, nein, es kam wirklich innerer Antrieb. Aber statt zu lernen, hab ich eineinhalb Stunden mein Zimmer aufgeräumt. Ich war wie ferngesteuert. Die Müdigkeit war weg. Aber als ich fertig geputzt hatte, war die Wirkung vorbei. Am nächsten Tag habe ich wieder ein Viertel genommen und sofort gelernt. Auf einmal war alles kein Problem mehr, vor allem Mathe, Physik.

Haben Sie dann immer höher dosiert?
Alex:
Nein, ich habe immer erst mal eine viertel Tablette genommen, aber wenn die Wirkung aufhörte, hab ich nachgeworfen, wie es manche mit Traubenzucker machen oder mit Kaffee. Nach ein paar Monaten brauchte ich ein bisschen mehr, eine halbe. Es lief gut, Mathe 14 Punkte, Deutsch 14 Punkte, also glatte Einsen. Ich will nicht sagen, dass es hundertprozentig am Ritalin lag, aber ich hatte Erfolgserlebnisse. Die Grundschule fiel mir noch leicht, ich musste nichts tun, aber am Gymnasium ging das nicht mehr, und ich kam auf die Realschule. Da war im ersten Jahr alles einfach, aber als neuer Stoff dazu kam, ging ohne Lernen nichts mehr, und meine Noten wurden schlecht. An der BOS, mit einer viertel Tablette, hatte ich den Drang mitzumachen und kam unter die besten drei in der Klasse.

Haben die anderen Schüler nicht gefragt, wie Sie plötzlich zu den guten Noten kamen?
Alex:
Die haben natürlich bemerkt, dass ich im Vorkurs immer drei oder vier Punkte und auf einmal 14 hatte. Ich hab’s meinem Banknachbar erzählt. Er wollte dann auch welche.
David: Ich denke, wenn man so weit geht, diese Tabletten zu nehmen, obwohl es kein angenehmes Gefühl ist, hat man ein sehr genaues Ziel vor sich. Man will was schaffen. Da helfen die Tabletten, aber ohne Willenskraft nützen die nichts.

Was heißt das, kein angenehmes Gefühl?
David:
Man fängt an zu zittern, es kribbelt, Schweiß an den Händen, man spürt weder Kälte noch Wärme.
Alex: Bauchweh, Kopfweh, man kann nicht schlafen.
David: Wenn man nach vier Uhr nachmittags was nimmt, kann man vor zwei Uhr nachts nicht schlafen. Weggehen kann man aber auch nicht, weil man sozial inkompetent ist. Man schafft es nicht, mit anderen zu reden. Man ist zu desinteressiert.
Alex: Wenn die Wirkung vorbei ist, kann man nicht mehr viel machen. Da hat man keine Energie mehr.
David: Als ich mir das Ritalin fürs Abi selber geholt habe, war es für mich mehr Medikament als Droge. Ich wusste, ich muss zu extremen Maßnahmen greifen. Ich hab mir gleich die 20-Milligramm-Tabletten geben lassen, drei in der Früh und drei mittags genommen. 120 Milligramm am Tag. Die Nachwirkungen waren heftig. Kopfschmerzen, ich fühlte mich total ausgelaugt.

Nicht schlafen zu können – schmälert das nicht die Leistungsfähigkeit?
Alex: Man schmeißt in der Früh wieder nach, dann geht’s weiter. Außerdem, auch wenn man müde ist, bleibt das Hirn wach. Und man ist nach wenig Schlaf nicht so müde wie normalerweise am nächsten Tag. Das Problem war irgendwann, dass ich merkte, wenn ich mal zwei Tage keine Pille genommen habe.

Kommt man auf Entzug?
David:
Der ist überschaubar. Zwei Tage.
Alex: Ich habe im vergangenen Jahr drei Monate durchgehend Pillen genommen. Manchmal wusste ich wegen des Schlafmangels nicht mehr: Habe ich das geträumt oder war das wirklich so? Ich dachte, ich muss jetzt aufhören. Aber wenn ich einen Tag Pause gemacht hab, ging’s mir vormittags so schlecht, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren und hatte so Kopfweh, dass ich was genommen hab, um wieder normal zu sein. Wenn man nachschmeißt, geht’s wieder.

Haben Sie sich keine Sorgen gemacht?
Alex:
Was heißt Sorgen, man will ja auch nicht schlechter werden. Ich hab mal bei einer Schulaufgabe keine Tablette genommen, da hatte ich eine Vier. Und wenn du vorher immer 13, 14, 15 Punkte hattest und hast auf einmal sieben Punkte, zieht dich das runter. Nach der BOS hatte ich ein Vierteljahr Pause, da hab ich nix genommen, in der Freizeit brauche ich es nicht. Im Studium nehme ich eigentlich nur in der Prüfungsphase zwei, drei Wochen lang und während der Prüfungen Ritalin. Es ist mir wichtig, dass ich es nur in den Prüfungsphasen nehme.

Und Ihr Arzt schreibt immer weiter Rezepte?
Alex:
Genau. Ich komme, wenn die Packung leer ist, er fragt, wie ist der Stand, ich sage, passt, Zweitbester, aber ich brauch jetzt wieder was.

Wie viel kriegt man höchstens, wenn man zum Arzt geht?
David:
Eine Packung. So vierzig Stück.

Bringt Ritalin einen kein bisschen gut drauf?
Alex:
Nein.
David: Es ist keine Happy Pill, überhaupt nicht.
Alex: Wie eine Hassliebe. Ich hab’s ein paar Mal auf der Arbeit genommen, ich arbeite nebenbei bei einem Konzern im Controlling, aber die Nebenwirkungen sind zu unangenehm, um sich auf Dauer drauf einzulassen.
David: Ich habe mir gesagt, okay, das ist sehr hartes Zeug, ich sollte es eigentlich nicht nehmen und muss später, im Beruf, ohne klarkommen, weil ich nicht mein Leben lang davon abhängig sein möchte. Ich hab’s im zweiten und dritten Semester immer erst mal ohne versucht. Erst wenn drei Tage vor der Prüfung die Panik kam, habe ich mir gesagt, das eine Mal macht jetzt auch nichts mehr aus. Aber sobald die Prüfungsphase vorbei war, war’s sofort aus. Jetzt nehme ich seit drei Semestern nichts mehr.
Lukas: Ich fand schlimm, dass meine sozialen Kontakte zum Problem wurden. Wenn ich drauf war und kam runter, wollte ich keinen Menschen sehen.
Alex: Man ist gereizt.
Lukas: Mit der Freundin können einen Kleinigkeiten schon aufregen. Oder es geht einem alles am Arsch vorbei.
David: Ich hab Sport gemacht, war eigentlich immer trainieren, total begeistert. Aber nach dem Lernen, wenn die Wirkung vom Ritalin nachließ, bin ich nirgends mehr hin. Auf der Couch liegen und sich vom Fernseher bedröhnen lassen, mehr ging nicht. Am Esstisch mit der Familie ist es auch seltsam. Du bist still. In deiner eigenen Welt.
Alex: Als hätte man Scheuklappen auf.
Lukas: Ich bin dann lieber allein. Ich glaube, man richtet mit seiner Art sonst Schaden an. Man sagt Dinge, die man lieber nicht gesagt hätte.
Alex: Als der Vater meiner Freundin Geburtstag gefeiert hat, hatte ich keine Lust, weil ich zu schlapp war, aber meine Freundin weiß nicht, dass ich Ritalin nehme. Sie wäre völlig schockiert. Also habe ich mich hingequält, und alle fragten, was ist denn mit dir los, warum hockst du in der Ecke und sagst kein Wort?

Fühlt man weniger?
David:
Ich hatte Beziehungsstress und konnte damit nicht umgehen. Aber obwohl das eigentlich ein Problem war und mich unglücklich gemacht hat, war es wie ausgeknipst.
Lukas: Mit allem anderen außer Schule oder Studium will man sich einfach nicht abgeben. Weil man stumpf ist.
Alex: Oder man steigert sich in Sachen rein. Findet Zusammenhänge, die vielleicht gar nicht da sind.
David: Meiner Kreativität ist Ritalin nicht gut bekommen. Für so etwas wie Deutschaufsätze taugt es nicht.  Für alles Mathematische, für Zahlen: super. Aber manchmal gibt es Blockaden: Man kriegt eine Aufgabe nicht gelöst, aber man kann sie nicht überspringen. Du sitzt zwei Stunden vor einer Aufgabe, die zehn Minuten dauern soll. Du verbeißt dich. Und merkst es nicht.
Alex: Einmal bin ich drei Stunden herumgefahren, um mir Ritalin zu besorgen. In der Zeit hätte ich natürlich lernen können. Aber man denkt, ohne Ritalin zu lernen bringt nichts.
David: Als ich so viel genommen habe während des Abiturs, war ich ein komplett anderer Mensch. Ich habe das damals alles aufgeschrieben. Ich musste nicht schlafen, nicht essen, dafür sehr viel trinken. Worauf man aufpassen muss: nicht mit dem Falschen anzufangen. Einmal dachte ich, ich zock jetzt noch kurz ein Spiel davor. Auf einmal vergehen vier Stunden, und du merkst es nicht. Womit du auch anfängst, da bleibst du dran, sehr konzentriert, und nimmst die Umwelt kaum noch wahr.

Was sagen Ihre Freunde dazu?
David:
Die einen sagen, wie kannst du nur? Die anderen sind interessiert und sagen: Kannst mir ja mal ein paar geben, wenn du das nächste Mal welche hast.

Haben Sie kein schlechtes Gewissen, andere dazu zu verleiten?
David:
Ich habe denen die Regeln weitergegeben, die ich für mich aufgestellt hab: Nichts mehr nach vier Uhr nehmen und auch nie, wenn es nichts mit Lernen zu tun hat.
Lukas: Ich würde das nie verkaufen. Man hat ja eine gewisse Verantwortung, wenn man das weitergibt.
Alex: Da ist schon ein Risiko dabei. Manche nehmen zu viel, kriegen Kopfweh, und es wäre ja sogar möglich, dass einer stirbt.
Lukas: Fahrlässige Tötung, das geht ganz schnell.
Alex: Darum habe ich nur an Kumpels verkauft, Leute, die ich wirklich kenne. Ich hab das Ritalin nicht von der Krankenkasse ersetzt bekommen, sondern selber gezahlt, das macht ungefähr drei Euro pro Stück. Ich habe dann auch von anderen drei Euro für eine Tablette genommen. Aber ich hatte immer ein bisschen mulmiges Gefühl dabei, darum habe ich damit aufgehört.

Kann man stolz auf seine Leistungen sein, wenn man sie mithilfe eines Medikaments oder einer Droge erzielt?
David: Ich hatte schon das Gefühl, ich mache das selber.
Alex: Es macht meiner Meinung nach keinen Dummen schlau. Oder einen schlauer, als man wirklich ist. Man ruft nur mehr Potenzial ab.
David: Das, was die Pille bringt, ist Struktur. Man nimmt sie und weiß: Jetzt muss ich mich hinsetzen.

Wie viele Ihrer Kommilitonen nehmen leistungssteigernde Medikamente?
Alex:
Ich war letztes Jahr in den USA. Da ist Ritalin gang und gäbe bei den Studenten. Wie das bei uns ist, ist schwer zu sagen, man geht ja nicht damit hausieren. Ich würde sagen, ein Viertel der Studenten nimmt es.

Eher Männer als Frauen?
Alex:
Frauen lernen vielleicht fleißiger.
Lukas: Und sind vorsichtiger.
David: Ich kenne ein paar Frauen, die Ritalin nehmen. Eher die draufgängerischen.
Lukas: Ist auch studienfachabhängig. Mediziner werfen bekanntlich alles ein. Juristen müssen viel auswendig lernen, die nehmen auch oft Ritalin.
Alex:
Kunststudenten eher weniger.
David: Ist schon ein gewisser Schlag von Menschen, relativ risikofreudig und mit Entdeckergeist.

Würden Sie Ihr Kind Ritalin nehmen lassen?
Alex:
Ein Grundschüler, der Ritalin nimmt, das stelle ich mir krass vor. Nix essen, Bauchweh, Kopfweh, nicht schlafen können, das haut ein Kind doch weg. Das haut einen Erwachsenen ja weg. Wenn Zwölfjährige ein, zwei Tabletten ein ganzes Schuljahr lang jeden Tag bekommen, verändert das die doch richtig. Das macht den Körper und den Kopf kaputt.

Würden Sie anderen anmerken, wenn sie was genommen haben?
Lukas:
Schwer.
Alex: Das ist nicht wie bei Meth-Abhängigen, dass sich das Gesicht verändert und man sein Leben nicht mehr auf die Reihe kriegt. Aber mein Arzt verschreibt einem Profi-Basketballer Ritalin, und er sagt, wenn der das nimmt, trifft er jeden Korb. Bei Schachspielern ist es auch sehr beliebt, weil man sich so lange konzentrieren kann. Ich hab mal auf Ritalin Counterstrike gespielt.
David:
Hab ich auch ausprobiert.
Alex: Ich war der Beste. Oder beim Dart: Ich hab nur noch in die Triple-20 getroffen. Alles funktioniert! Ich frage mich, was wäre schlecht daran, wenn ein Wissenschaftler auf Ritalin ein neues Medikament erfinden würde? Etwas, das die Menschheit weiterbringt? Ich habe gehört, es wird auch an Brainboostern ohne Nebenwirkungen geforscht.

Illustration: Jean Jullien