Hilfe! Hilfe? Hilfe.

Draußen zu sein ist schön. Vor allem, wenn man gut vorbereitet ist. Die besten Tipps für ein unbeschwertes Leben an der frischen Luft.

    Angenehm ungestochen: wunderbare Düfte gegen Mücken
    Rast im Ast: Anleitung in vier Schritten, um auf einen Baum zu klettern
    Im Dunkeln sehen: die begehrenswertesten Sachen für draußen
    Über allen Wipfeln: Bücher, die mehr sind als leichte Sommerlektüre
    Ein Traum: das beste Campingkocher-Rezept der Welt
    Bang Boom Bang: Was tun, wenn es blitzt und donnert?

    Angenehm ungestochen
    Diese wunderbaren Düfte stinken den Mücken. Zum Glück.

    Meistgelesen diese Woche:

    Katzenminze
    Katzen fressen die Blättchen und torkeln dann wie betrunken durch die Gegend. Mücken dagegen hassen die ätherischen Öle der Pflanze und fliehen vor dem Geruch. So geht’s: Eine Mischung aus Katzenminzöl und Bodylotion (Verhältnis 1 : 4) auf die Haut auftragen. Zedernholz
    Großmütter und Bio-Bohemiens hängen sich Zedernholzringe in den Schrank –gegen Motten. Aber der Duft des Zedernholzöls schreckt auch Mücken ab. Gibt es zum Beispiel als Duftkerze für den Campingtisch.

    Bergamotte
    Die Zitruspflanze ist wichtigster Bestandteil von Kölnischwasser. Aber Bergamotte-Öl hat auch ganz praktische Eigenschaften: Im Wasser einer Duftlampe oder im
    Verhältnis 1:4 gemischt mit Bodylotion schützt es vor Mückenstichen. Vielleicht würde Kölnischwasser allein schon reichen, um Mücken zu vertreiben – es kann allerdings passieren, dass man Gesprächspartner gleich mit vergrault.

    Rast im Ast
    Wie man ernsthaft auf einem Baum steigt - eine vorsichtige Anleitung in vier Schritten (mit Helm)

    1. Ein gesunder Baum:
    Morsche Äste sind gefährlich, das Holz muss stabil sein, der Stamm darf sich nicht wölben, die Wurzeln dürfen nicht aus der Erde ragen.

    2. Ein sicherer Halt: Man sucht eine Astgabel, möglichst weit oben im Baum. Darüber wirft man eine leichte Wurfleine, daran bindet man das Kletterseil und zieht es über die Astgabel. Ein sogenannter Kambiumschoner um den Ast sorgt dafür, dass die Rinde unverletzt bleibt. Damit auch der Kopf des Kletterers heil bleibt, trägt er einen Helm.

    3. Ein Aufstieg als Flaschenzug:
    Ein Seilende wird mit einem Karabinerhaken am Klettergurt festgemacht. Den anderen Strang knotet man an ein mit dem Gurt verbundenes kurzes Seilstück, das sich verschieben lässt. Mit den Armen zieht man sich an dem losen Ende des Seils nach oben und schiebt dann den Knoten aufwärts. Der kann auf dem Seil nicht nach unten rutschen, daher hält man die Höhe.

    4. Zu Besuch in den Wipfeln: Man hängt, getragen vom Seil, fast parallel zu den Ästen im Baum. So kann man sich an dünnen Ästen entlangbewegen, ohne dass sie brechen - weil man nie senkrecht zur Wuchsrichtung auf Zweige steigt. Außerdem hat man beide Hände frei - zum Hinunterwinken.Wichtig: Selbst erfahrene Alpinisten bekommen in Baumkronen manchmal Höhenangst, weil es wenig gibt, woran man sich festhalten kann. Wer also nicht im Krankenhaus aufwachen will, sollte vorher einen Baumkletterkurs machen.

    Johannes Bilharz, Leiter der Münchner Baumkletterschule.

    Im Dunkeln sehen und draußen duschen
    Wirklich dringend braucht kaum jemand diese Sachen. Das macht sie gleich noch mal so begehrenswert.

    Für Männer
    1. Überlebensmesser
    »John Rambo« steht auf der Klinge, im Griff verbergen sich, wasserdicht verpackt, Streichhölzer Nähzeug, Angelhaken und Kompass.
    2. Giftpumpe Ob Schlangen-, Spinnen- oder Insektengift - die einfach zu bedienende Gift-Extrahierpumpe saugt es aus der Haut und verhindert eine weitere Ausbreitung im Körper. Zum Arzt sollte man trotzdem gehen. Vorsichtshalber.
    3. Nachtsichtgerät Das »Yukon Digital NV Ranger Pro 5 x 42« hat ein riesiges Sichtfeld, fünffache Vergrößerung und eine Reichweite bis 600 Meter.

    Für Frauen
    1. Kaffeemaschinenbecher Doppelwandiger Thermobecher »Esbit« mit integ-rierter Presse. Nicht nur draußen gut.
    2. Komprimiertes Kissen Das »Therm-A-Rest Compressible Pillow« entfaltet sich auf 45 x 35 Zentimeter, nimmt aber verpackt grade mal ein Viertel der Größe ein, und fällt mit einem Gewicht von 250 Gramm auch im Rucksack nicht zur Last.
    3. Die Outdoordusche Der schwarze Kunststoffkanister der »Bochnia Big Box Solardusche« nutzt die Sonneneinwirkung und erwärmt bis zu 20 Liter Wasser auf Duschtemperatur.

    Für Kinder
    1. Anti-Moskito-Hemd Das »Care Plus Moskito« ist nicht nur nahezu mückendicht, sondern auch winddicht und hat einen UV-Schutz-Faktor von etwa 50.
    2. Teleskop-Fernrohr Über das »FourSeasons Fernrohr Kids« aus Messing und Kunstleder mit einer Vergrößerung von 25 x 30 hätten sich auch Piraten gefreut.
    3. Kindersicheres Messer Das »Meru Kids Kindermesser« mit 8 cm langer, abgerundeter Klinge eignet sich perfekt zum Schnitzen und Stullenschmieren. Mit Lederscheide und Gürtelschlaufe. Gewicht: 110 g; Klinge: 8 cm, Griff: 9,5 cm lang.

    Über allen Wipfeln ist Ruh
    Ein Liegestuhl, ein Baum, Halbschatten - und dann für Stunden versinken: Andrian Kreye, Feuilletonchef der "SZ", empfielht Bücher, die mehr sind als leichte Sommerlektüre.

    Misha Glenny: McMafia - Die grenzenlose Welt des organisierten Verbrechens Einer der besten Reporter unserer Zeit beschreibt, wie das organisierte Verbrechen von der Globalisierung profitierte. Und das im Ton und Tempo eines Thrillers. DVA 2008, 528 Seiten, 24,95 Euro.

    Max Bronski: Schampanninger Ein Krimi, in dem alles steckt, was man sich von München erwartet - Sterneköche, Kokshändler, Grattler, Geld. Die dritte Folge einer Reihe, die Bayerns Hauptstadt besser auf den Punkt bringt als so mancher Gesellschaftsroman. Kunstmann 2008, 176 Seiten, 16,90 Euro.

    Mohammed Hanif: Eine Kiste explodierender Mangos Grandiose Politsatire aus Pakis-tan. Der Autor kennt sich aus: Er war Offizier der pakistanischen Luftwaffe. A1 Verlagsgesellschaft 2009, 383 Seiten, 22,80 Euro.

    A. J. Liebling: The Sweet Science and Other Writings Der Urvater des New Journalism ist die Wiederentdeckung des Jahres. Der Ton, in dem er in den Fünfzigerjahren über Boxer, Südstaatenpolitiker, New Yorker Halbweltgestalten, gutes Essen und das Zeitungswesen schrieb, ist so lässig, dass er sich kaum übersetzen lässt - besser im englischen Original lesen! The Library of America 2008, 1050 Seiten, 30,99 Euro.

    Hilfe! Hilfe? Hilfe
    Draußen kann es auch unangenehm werden. Vier Tipps für heikle Situationen

    Zecken Lange Hosen und feste Schuhe schützen. Wenn es dafür zu spät ist: Zecken nicht herausdrehen! Sie haben kein Gewinde. Ideallösung: mit Zeckenzange entfernen, desinfizieren und die Stelle im Auge behalten. Notlösung: Zecken irgendwie herausziehen, Stelle mit Schnaps abtupfen.

    Blasen an den Füßen Wenn sie da sind: nicht aufreißen! Jetzt helfen nur Blasenpflaster oder Vertrauen in die eigenen Operationsfähigkeiten - wenn man mit einer sterilen Nadel die dünne Haut der Blasen aufsticht. Damit es gar nicht erst so weit kommt: barfuß laufen, passende Schuhe, faltenfreie Socken.

    Draußen mal müssen Ein Plätzchen abseits, eine Kuhle, eine bequeme Hockposition. Danach: Zweilagiges, ungebleichtes Klopapier zersetzt sich am schnellsten. Statt Papier tun es auch Blätter, ein Nadelwald ist deswegen vielleicht der falsche Ort. Zum Schluss: ein wenig Erde drüber.

    Sonnenbrand Vergessen Sie Teebaumöl, Tonerde, Tomatenwickel oder Babypuder. Bei Sonnenbrand hilft nur eins: kühlen. Mit Kältegel, feuchtem Umschlag oder einer Forelle aus einem kalten Bach - egal. Hauptsache, der Haut wird Wärme entzogen. Kühlt auch: mit Alkohol einreiben.

    Das beste Campingkocher-Rezept der Welt von Eckhart Witzigmann
    Ein paar Konservendosen, ein Starkoch - und ein Traum von einem Gulasch.

    1 Dose Gulaschsuppe (z. B. Barteroder), 1 gro-ßer EL Pflanzenöl, 1 Knoblauchzehe, 1 kleine Zwiebel, je 1 kleine gelbe und rote Paprika,
    1 mittelgroße mehlige Kartoffel, 1 Paar Debrecziner, ca. 100 g Kabanossi, Chili und Majoran (je nach Lust und Laune kann man auch noch Mais oder Bohnen aus der Dose dazugeben).

    Zubereitung: Knoblauch klein hacken, Zwiebel in Würfel schneiden, Paprika waschen, halbieren (Samen entfernen), Kartoffel schälen und in Würfelchen schneiden, Debrecziner und Kabanossi in 2 cm große Stücke schneiden. Knoblauch und Zwiebel in Öl auf dem Campingkocher anschwitzen, Paprika und Kartoffel zugeben, alles knapp mit Wasser bedecken und 5 bis 10 Minuten kochen lassen. Dosensuppe dazugeben und zum Kochen bringen. Wurststücke zufügen und mit Majoran und Chili abschmecken. Dazu passt hervorragend Kräuterbutterbaguette.

    Bang Boom Bang
    Wenn es blitzt und donnert, weiß man nie, wohin. Dabei ist es ganz leicht: runter.

    Von wegen Buchen suchen und Eichen weichen: Bei einem tobenden Sommergewitter sollte man Bäume generell meiden. Tatsächlich ist die niedrigste Stelle immer die sicherste. Am besten eine trockene Senke suchen, rät Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst, dort in die Hocke gehen und mit eng geschlossenen Beinen, damit der Strom nicht den Weg durch den Körper sucht, warten, bis das Gröbste vorbei ist. Metall zieht Blitze an, das Fahrrad also in sicherer Entfernung liegen lassen und den Regenschirm auch – lieber nass als tot. Ach so, eins noch: Ob man an den Füßen nun Gummisohlen trägt oder nicht, ist vollkommen egal, auch wenn Volksglaube und Wikipedia da anderer Meinung sind.