Blubb

Ferraris? Yachten? Privatjets? Ach was. Milliardäre reisen jetzt lieber unter Wasser.

Kapitän Nemo hatte genug von den Menschen und tauchte mit seinem U-Boot Nautilus ab in die Tiefen der Meere. Ob es dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch und dem Microsoft-Mitgründer Paul Allen ähnlich geht? Oder wissen sie einfach nicht, wohin mit ihren Milliarden?

Wie etwa hundert weitere sehr, sehr reiche Menschen haben sie ein neues Lieblingsspielzeug: Untersee-Boote. Die Nachfrage schafft Angebote: Längst haben sich Firmen auf die Tiefsee-Sehnsucht spezialisiert. Sie heißen U.S. Submarines, Hawkes Ocean Technologies und Exomos und schweißen Luxus- und Sportversionen der Nautilus zusammen. Bruce Jones, Chef von U.S. Submarines, glaubt, dass in den nächsten Jahren immer mehr Milliardäre abtauchen wollen. Seine Firma bietet das billigste U-Boot für 1,4 Millionen Dollar an, es heißt Triton und ist ein sportlicher Zwei- bis Dreisitzer. Das Teuerste, die Phönix 1000, kostet 78 Millionen und ist so groß wie eine kleine Villa – 470 Quadratmeter. Durch Panoramafronten lassen sich Fische, Korallen und Seepferdchen bestaunen, wahlweise bei einem Drink an der Edelholz-Bar oder vom Spinning-Rad im Sportraum aus.

Die Namen ihrer Kunden halten die Schiffsbauer geheim. »Würde ich sie verraten, müsste ich meinen Gesprächspartner danach erschießen«, sagt Bruce Jones – in jedem seiner Aufträge steht eine Verschwiegenheitsklausel. Wer vor der Öffentlichkeit bis zu 300 Meter tief unter den Meeresspiegel flieht, möchte in Ruhe gelassen werden. Kapitän Nemo hatte die Einzelteile der Nautilus sogar unter falschem Namen bei verschiedenen Herstellern bestellt, um seine Spuren zu verwischen. Aber das war ja Sciencefiction.