Olympische Ringe

Größer, weiter, runder: Wer in diesen Zeiten Creolen trägt, setzt ein Zeichen (bzw. zwei).

Bevor wir vor lauter Krise in falsche Bescheidenheit verfallen und allem Mammon abschwören, an dieser Stelle eine wichtige Feststellung: Ob der Untergang nun kommt oder nicht – es spricht nichts dagegen, sich für ihn ein wenig hübsch zu machen. Diese große Frage der Würde entscheidet sich an Kleinigkeiten.

Zum Beispiel am Ohrschmuck. Wer in den letzten Monaten genau hingesehen hat, dem fielen all die Frauen auf, die plötzlich diese handtuch-haltergroßen Ohrringe trugen. Je größer, desto besser. Sie heißen Creolen und verwandeln jede Frau sofort in eine Flamencotänzerin. Starke schöne Frauen also, mit denen man durchbrennen möchte, die einem sagen, wo’s langgeht. Und wenn es nur raus ist, aus diesem traurigen, finsteren Tal.