Reversnadel von Patrik Muff, um 120 Euro.
Herr Dietl, was halten Sie von dieser Anstecknadel? Ich finde sie eigentlich sehr attraktiv, selber würde ich sie aber nicht tragen. Auf den ersten Blick habe ich ein Fischmaul gesehen. Dann dachte ich an eine Raupe, die sich zum Schmetterling entwickelt – eine gute Parallele zu unserer Nationalmannschaft. Jetzt sehe ich einen alten Fußballschuh mit Flügeln.
Trägt man heute eigentlich noch Reversnadeln? Wer hat, trägt im Knopfloch höchstens einen Verdienstorden. Früher trugen Dandys im Knopfloch eine frische Nelke. Das ist sicher deshalb aus der Mode gekommen, weil bei der Massenkonfektion nicht mehr auf ein von Hand gefertigtes Knopfloch am Revers geachtet wird.
Warum sollte man sich dann diese Nadel kaufen? So eine Anstecknadel wirkt ja wie ein Abzeichen für eine lockere Vereinigung, der man angehört. So gesehen, könnte man die Nadel sehr gut bei einem WM-Spiel tragen. Am besten an einem dunkelblauen Blazer. Auf gar keinen Fall sollte die Nadel in ein Hemd oder einen Pullover gesteckt werden. Max Dietl ist Inhaber und Geschäftsführer des gleichnamigen Maßschneiderhauses in München. Anstecknadel von Patrick Muff, um 120 Euro.