1) Purple Rain – Prince
»Als ich mit 16 für ein Jahr in die USA ging, war ich ein etwas verschrobener, komplexgejagter Teenager, wahlweise schüchtern oder schlecht gelaunt. Auf dem Weg zur Schule sang meine Gastmutter jeden Tag lauthals jeden Song mit, der im Radio lief. Prince, Madonna, egal. Irgendwann stoppte sie das Auto und sagte, wenn ich nicht sofort mitsingen würde, könne ich den Rest des Wegs alleine laufen, »sing bitch, life is awesome!«. Ich hasste diese amerikanisch-gute Laune, ich hasste singen, ich hasste überhaupt alles. Zur Schule zu gehen hasste ich allerdings am allermeisten, also brüllte ich schief und mit deutschem Dialekt »Purple Rain« in die Weiten des Mississippi-Deltas, bis ich merkte, dass mich das aus Versehen glücklich machte. Seitdem gibt es keine Autofahrt mehr, bei der ich nicht irgendwann mitsinge. Prince, Madonna, egal.«
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2) Where do you go to my lovely – Peter Sarstedt
»Eigene Leben sind nie glamourös, eigene Leben sind nie Lieder, aber bei diesem kann man es sich zumindest kurz vorstellen«
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3) Bigmouth strikes again – The Smiths
»Mein Trostlied, als ich mich vor zwei Jahren relativ blauäugig in einen Shitstorm hineinschrieb.«
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4) Camera Obscura – French Navy
»Und das war Bayern: Wir waren jung, irgendwer hatte immer einen Führerschein und einen alten Golf, damit fuhr man nachts auf Parkplätze, um im Auto zu rauchen, Musik zu hören und zu hoffen, dass irgendein Florian oder Fabian aus der 10b einen endlich küsste. Tat er nie. Darüber ist man heute sehr froh.«
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5) Wish you were here – Pink Floyd
»Irgendwer fehlt immer zum Glücklich-Sein. Für ihn oder sie ist dieses Lied.«
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6) Call me Maybe – Carly Rae Japsen
»Das grauenhafteste Lied aller Zeiten, den Ohrwurm wird man nie wieder los. Selbst während ich eine Liste über meine Lieblingslieder verfasse, fällt mir dieser Scheiß ein. Ich schreib es hier mal dazu, vielleicht gibt es dann endlich Ruhe. Dont call me ever again, Carly.«
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7) One of us Cannot Be Wrong – Leonard Cohen
»Der Titel dieses Liedes steht meinem ersten Buch voran. Leonard Cohen ist der größte, der allergrößte. Niemand sollte je so unglücklich sein, dass ein Cohen-Song nicht den Schmerz etwas lindern könnte.«
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Foto: Carolin Saage