Natural Spray »Fleurs de Bulgarie« von Creed, 75 ml um 110 Euro.
Tradition verpflichtet. Sagt sich so leicht, ist aber meistens schwere Arbeit, auch am Selbst. Als der geschmackssichere Parfumeur James Henry Creed mit modisch gescheiteltem halblangem Haar und ziemlich buschigen Koteletten im London des Jahres 1760 sein Duftimperium begründete, da konnte er noch nicht ahnen, wie viele Royalties dereinst seinen Kreationen verfallen sollten. Selbst die oft als sinnenfeindlich verspottete Königin Victoria war hin und weg und machte das Haus Creed zum Hoflieferanten. Der speziell 1845 für sie geschaffene Duft »Fleurs de Bulgarie« (Natural Spray, 75 ml um 110 Euro) wurde zur Inspiration aller blumigen Epigonen seither. Und das mit einem einfachen Trick, der wahrscheinlich selbst noch die gute Gertrude Stein inspirierte: Man nehme eine Rose, eine Rose und: etwas Rose. Addiere dazu lediglich ein wenig Jasmin und grundiere mit Amber und Moschus. Fertig ist die formule, die, so heißt es, später auch Kaiserin Sisi fast um den Verstand brachte. Bis zum heutigen Tag werden alle natürlichen Essenzen von Hand gefiltert und die Rosen beispielsweise frisch aus Bulgarien eingeflogen. Das gefällt auch Prinz Charles, der »Green Irish Tweed« aus dem Hause Creed daher konsequent zu seinem Lieblingsduft erklärte.