Zum großen Abschiedsgespräch mit dem SZ-Magazin kommt Christine Westermann pünktlich - und Götz Alsmann überraschenderweise auch. Überraschend, denn zum ersten Kennenlernen der beiden vor der ersten »Zimmer Frei«-Sendung vor 20 Jahren kam Alsmann dreineinhalb Stunden zu spät. Alsmanns etwas lapidar vorgetragene Entschuldigung damals: »Ich musste noch mit meinem Sohn ein Moped aus Klorollen basteln.«
Christine Westermann schluckte ihren Ärger runter - zum Glück für uns, denn trotz anfänglich vernichtender Kritiken funktionieren die beiden seither wunderbar als Moderationsduo. Gerade weil sie so sehr verschiedene Charaktere sind: »Christine fand die Talks wichtig. Sie wollte was erfahren. Ich wollte nichts erfahren. Ich wollte Sackhüpfen«, beschreibt Alsmannn die Aufgabenteilung. Nun ist Schluss. Anfang September wird es eine große letzte Sendung geben, mit einem ganz besonderen Gast.
Mit dem SZ-Magazin reden Götz Alsmann (im schwarzen Anzug mit rosa Hemd, bestellt Tee) und Christine Westermann (Jacket und Jeans, trinkt ebenfalls Tee) sichtlich gerne über die gemeinsamen Jahre - über Kränkungen und Versöhnungen, Sternstunden des Fernsehens und ziemlich peinliche Momente, in denen sich die Sendung wie eine Ewigkeit anfühlte.
Alsmann antwortet auf Fragen wie ein Schnellfeuergewehr, Westermann denkt länger nach. Ihre Berufsehe überstand die eine oder andere »rhetorische Blutgrätsche« (Westermann), mit der Alsmann seiner Kollegin das Wort abschnitt. »Es musste ja weitergehen«, sagt Alsmann. Die Doppelmoderation, das sagen beide, sieht leicht aus, ist aber tückisch. Beide mussten lernen, sich nicht gegenseitig die Bälle wegzunehmen, sondern sie sich zuzuspielen. »Zu wissen, wann man die Klappe halten muss«, sagt Westermann.
In den vielen Jahren der Zweckbeziehung sind sie sich ziemlich nah gekommen, sagen sie. Sie erzählen sich Privates, sie geben sich Kosenamen, aber privat zusammen essen gewesen sind sie noch nie. Im Interview verraten die beiden, ob sie je miteinander geflirtet haben, warum sie überhaupt aufhören und was aus ihnen als TV-Paar wird, wenn die Schweinwerfer endgültig aus sind.
Übrigens: Am Ende des Gesprächs spielte Götz Alsmann auf seiner Ukulele und sang das Lied »Kokettier nicht mit mir«.