Tropfenfänger

Hoppala, jetzt merk ich noch in letzter Sekunde, dass der Drop Stop aus Wien kommt. Fast hätte ich der Schweiz Unrecht getan, weil ich erst dachte, so große Angst um ihre sauberen Tischdecken können doch nur die Schweizer haben. Denn auf die Idee, dass ich einen chrombeschichteten Kreis zusammenrolle und ihn in den Hals einer Weinflasche stecke, damit der Wein beim Ausschenken nicht tropft, kommt doch kein Italiener oder Franzose, oder? Außerdem ist er abwaschbar und somit wieder verwendbar. Diese Sparsamkeit spricht doch auf den ersten Blick auch für die Schweizer (Drop Stop, von Schur über Leopold Vienna, www.leopold-vienna.com, zwei Stück um 3,90 Euro). Ganz früher hätte ich durchaus so einen Tropfenfänger brauchen können, als wir uns noch mit Lambrusco aus Zweiliterflaschen betranken und ich am nächsten Morgen ernste Schwierigkeiten hatte, die Sauerei zu entfernen. Aber heute? Wollen Sie so was ernsthaft in Ihre gute Flasche Wein stecken? Ich nicht. Ich heb den Drop Stop trotzdem mal auf, wer weiß, vielleicht bin ich später so ein Tattergreis, dass ich beim Einschenken alles verschütte. Vier von möglichen zwölf Punkten auf der Genussskala.