Seit zwanzig Jahren überlässt die Redaktion des SZ-Magazins einmal im Jahr einem zeitgenössischen Künstler ein komplettes Heft. Nicht über Kunst zu schreiben ist unser Credo, nein: der Kunst die Bühne zu geben. Dieses Jahr ist Hans-Peter Feldmann der Mann im Rampenlicht, er hat dieses Heft erdacht und gestaltet und steht damit in einer Reihe, die 1990 mit Anselm Kiefer ihren Anfang nahm und zuletzt Paulina Olowska zu Gast hatte.
Dass nun ein Werk von Hans-Peter Feldmann Teil dieser Tradition wird, freut uns ganz besonders: Die Arbeiten dieses Künstlers sind seit der documenta 1972 eng verwoben mit den Bilderwelten des Magazinjournalismus. Feldmann sammelt, archiviert und arrangiert Fotografien, Alltagsgegenstände und vermeintlich Nebensächliches. Und obwohl er sich dem grotesk-hysterischen Kunstbetrieb seit jeher souverän verweigert (jahrelang betrieb er in Düsseldorf lieber einen Trödelladen), feiert er gerade furiose Erfolge: zuletzt vor wenigen Tagen, als ihm im New Yorker Guggenheim Museum der »Hugo Boss Prize« zuerkannt wurde.
Parallel zu diesem Heft werden die Arbeiten von Hans-Peter Feldmann auch in einer Ausstellung in der Münchner Pinakothek der Moderne gezeigt (19. November 2010 bis 13. Februar 2011) sowie im Rahmen einer öffentlichen Installation am Gebäude der ehemali-gen Residenzpost am Münchner Max-Joseph-Platz. Sollten Sie, liebe Leser, darüber hinaus Interesse haben, die Kunstwerke früherer Editionen 46 anzuschauen, dann können Sie das jederzeit tun: Im Atrium des Verlagshauses der Süddeutschen Zeitung, Hultschiner Straße 8, ist ein Teil der Sammlung für die Öffentlichkeit zugänglich.