»Ich versuchte sie zu küssen, biss ihr aber versehentlich in die Nase«

Jede Beziehung hat diesen Augenblick, in dem aus Interesse echte Liebe wurde. Wir haben Menschen gebeten, uns von dem Moment zu erzählen, nach dem alles klar war: vom Biss in die Nase bis zum Erdbeersaft. 

Die ist es. Er ist der Richtige. Auf einmal ist der Gedanke da, die Gewissheit, dass es um mehr geht als Liebelei. Aber was war genau passiert, dass man den anderen ansieht und spürt, das hier bedeutet etwas, das wird halten, ganz lang, vielleicht für immer? Wir haben Erinnerungen gesammelt:

»Nach unserer zweiten Verabredung versuchte ich sie zu küssen, biss ihr aber versehentlich in die Nase. Sie hat einfach so getan, als wäre nichts passiert.« 
Jan Jacobsen (Foto: Coke Bartrina)

Meistgelesen diese Woche:

»Als ich in einer besonders kalten Winternacht am Bahnhof ankam, holte er mich völlig überraschend ab. Unter seiner Jacke zog er eine Wärmflasche hervor, weil er Angst hatte, ich könnte frieren – auf dem zehnminütigen Nachhauseweg.« 
Veronika Schurli (Foto: .marqs / photocase.com)

»Einmal, als er stocksauer auf mich war, wurde er laut. Und das Böseste, was er stotternd herausbrachte, war: ›Du blöde Scheiß-Maus!‹« 
Vroni Duckstein (Foto: caipiranha/ photocase.com)

»Als meine Oma meinen ihr noch unbekannten Freund mit dem Satz ›Haben Sie eigentlich eine Festanstellung?‹ begrüßt, antwortet er ›Nein‹. Hakt sich bei ihr unter und spaziert eine halbe Stunde mit ihr durch den Park. Sie sagt hinterher: ›Das ist aber ein Guter.‹« 
Friederike Lutzau (Foto: slam' / photocase.com)

»Als wir noch relativ frisch zusammen waren, habe ich Thomas von einem 100-prozentigem Erdbeersaft erzählt, den ich einmal auf einer Messe getrunken hatte. Er schmeckte einfach wunderbar. Thomas hat dann Wochen damit verbracht, sämtliche großen und kleinen Supermärkte in und um München auf der Suche nach Saft abzuklappern und sämtlichen Herstellern E-Mails zu schicken, in denen er fragte, ob und wo es einen solchen denn geben könnte. Als er ihn dann endlich gefunden hatte, hat er mir eine ganze Monatsration davon gekauft. Das war schon sehr süß - mittlerweile gibt es den Saft überall.« 
Katrin Jendreschewski (Foto: Cortincolel / photocase.com)

»Vor unserem ersten gemeinsamen Weihnachten packte ich ein Buch für sie ein, das ziemlich unbekannt, mir persönlich aber sehr wichtig ist. ›Wenn ihr das gefällt, könnte es mit uns etwas werden‹, dachte ich. Einen Tag später hatte ich das Buch schon wieder in der Hand - sie hat mir das selbe geschenkt.«
Peter Uhlig (Foto: Cortincolel / photocase.com)

»Mein Zug aus Süditalien endete am Westufer des Bodensees. Erst am nächsten Morgen ging eine Fähre nach Friedrichshafen, wo Paul wartete. Aus einer Telefonzelle rief ihn an: ›Bin in Rorschach... Übernachte in einem Hotel… .‹ Er fuhr - mit einem Sekt auf dem Beifahrersitz - einmal um den ganzen Bodensee herum und fand mich im Gastgarten des einzigen Hotelchens in: Romanshorn, nicht Rorschach.« 
Marianne Moeser (Foto: Coke Bartrina)

»Nach unserer ersten gemeinsam verbrachten Nacht habe ich Kaffee gekocht, barfuß. Es war Winter, die Dielen sehr kalt. Da stand er auf einmal ganz dicht hinter mir, damit ich mich auf seine Füße stellen kann und meine warm bleiben.« 
Sina Hutt (Foto: erdbeersüchtig / photocase.com)

--------------

(Gab es in Ihrem Leben auch so einen Augenblick? Erzählen Sie uns doch davon, einfach per E-Mail an online@sz-magazin.de, Betreff: Der Moment. Die schönsten Geschichten stellen wir hier online. Foto: Coke Bartrina)