Wir dürfen kein Foto drucken und auch keinen richtigen Namen nennen. Denn der Verdacht auf fahrlässige Tötung des Kleinkindes, das am 12. August in eine Krefelder Klinik eingeliefert wurde und noch am selben Tag starb, ist nun ein Fall für die Staatsanwaltschaft Düsseldorf.
Die Eltern des kleinen Jungen waren aus dem tiefen Süden Italiens mit den größten Hoffnungen nach Düsseldorf gekommen. Eine Stammzelltherapie sollte ihrem aufgrund einer Hirnschädigung schwer behinderten Kind helfen, versprach die XCell-Center GmbH. Das Prinzip: Aus dem Hüftknochen werden Stammzellen entnommen, aufbereitet und in das erkrankte Organ gespritzt. Dort, im Gehirn des Jungen also, sollten die Zellen das Gewebe zur Heilung anregen.
XCell nutzt eine rechtliche Grauzone und bietet auch Therapien für Parkinson, Autismus, Multiple Sklerose, Epilepsie an. Über Behandlungserfolge ist nichts bekannt, bekannt sind nur die Heilsversprechen von XCell. Was man inzwischen sicher weiß: Es gab bereits Fälle, in denen die Behandlung entweder nichts half oder den Zustand der Patienten dramatisch verschlimmerte. Die meisten Patienten warb XCell im Ausland. So kam das süditalienische Kind nach Düsseldorf. Es starb mit 18 Monaten an Gehirnblutungen. Wegen der Ermittlungen verzichtet die Firma zunächst auf weitere Behandlungen am Gehirn und entließ die Ärztin, die das Kind behandelt hatte.
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