Dribbel-Juwel

Interviews mit Menschen, die wir gut finden. Diese Woche: David Alaba, angehender Bayern-Profi und jüngster Fußball-Nationalspieler Österreichs.


    Respekt, Herr Alaba, Sie sind mit Ihren 17 Jahren seit Kurzem der jüngste Fußball-Nationalspieler Österreichs.

    David Alaba: Es war eine große Ehre für mich, dass ich am 14. Oktober in Paris gegen Frankreich mitspielen durfte. Eine kleine Belohnung auch für das, was ich bisher geleistet habe. Worauf spielen Sie an?
    Na ja, ich bin mit 14 Jahren zu Hause in Wien ausgezogen. Erst ins Internat von Austria Wien, da sah ich meine Eltern nur noch am Wochenende. Mit 15 ging ich zu Bayern München. Ich habe viele Opfer gebracht. Aber das muss sein, wenn man es packen will.

    Es lohnt sich: Vorstandsboss Karlheinz Rummenigge, Trainer Louis van Gaal und Mehmet Scholl schwärmen von Ihnen.
    Das ist natürlich toll. Man macht sich schon seine Gedanken über all die Erwartungen – und was passiert, wenn man es nicht schafft.

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    In Paris spielten Sie vor 80 000 Zuschauern gegen die Weltstars Thierry Henry und Karim Benzema. War es schwer, danach mit der zweiten Mannschaft des FC Bayern in der 3. Liga gegen Unterhaching oder Aue anzutreten?
    Damit habe ich kein Problem. Ich bin 17 Jahre alt und ich habe gerade einen sehr großen Sprung von den B-Junioren, den 16-Jährigen, zum Männerfußball gemacht.

    Aber mit Ihren Fähigkeiten könnten Sie ebenso gut Stammspieler in der Bundesliga sein.
    Man muss manchmal auch einen Schritt zurückgehen, um nach vorn zu kommen. Die Entscheidung, nach München zu wechseln, war bisher goldrichtig.

    Wie kommen Sie mit Ribéry oder Gomez klar?
    Ich trainiere ja jetzt mit den Profis. Macht irrsinnig Spaß, das sind super Typen.

    Und bald wollen Sie ganz dazugehören?
    Klar, das ist mein Ziel.

    Manche Talente haben diesen Sprung geschafft, viele aber auch nicht. Macht Ihnen das Angst?
    Nein. Was soll mir das bringen, zu gucken, wer es nicht geschafft hat? Thomas Müller und Holger Badstuber haben es auch von den Amateuren zu den Profis gepackt. Man muss einfach nur gut genug sein.

    David Alaba, 17, Mittelfeldspieler bei Bayern München, kurz vor dem Sprung in die erste Mannschaft. Seine Mutter ist Philippinin, sein Vater Nigerianer, er selbst wurde in Wien geboren.