Sagen Sie jetzt nichts, Felix Neureuther

Der Skifahrer im Interview ohne Worte über Fehler, Rückenschmerzen und die Hochzeit seines Kumpels Bastian Schweinsteiger.

    Geboren 26. März 1984 in München
    Beruf Skifahrer und Zollhauptwachmeister
    Ausbildung Abitur, Ausbildung beim deutschen Zoll
    Status Ganz der Papa – und die Mama

    Sein Name ist ja für alle, die den Skisport lieben, zum Synonym geworden für: verzweifeln, einfädeln, stürzen, ausscheiden, kämpfen. Am Sonntag fährt Felix Neureuther den Weltcup-Riesenslalom auf seinem Hausberg in Garmisch. Den Slalom hat er da schon mal gewonnen, sieben Jahre ist das her. Fest steht bis jetzt nur, dass sein Fahrstil uns wieder alle Nerven rauben wird, wie kürzlich in Adelboden. Da fuhr er beim Riesentorlauf mit dem Oberkörper zwischen den beiden Torstangen durch, wurde aber nicht disqualifiziert, weil er mit den Skiern gleichzeitig um das Tor herumfuhr. Das muss man erst mal schaffen! Und dann sagte der Reporter, im zweiten Lauf müsse »der Felix noch eine Schippe drauflegen«. Machte er. Ergebnis: Platz acht. Eine Woche später in Wengen fuhr er vom 13. Platz im ersten Lauf aufs Stockerl, Platz drei. Er ist seit vielen Jahren einer der Besten und gewinnt viel zu selten, er fährt verwegen, aber wehe, er würde es ändern. Bald wird er 33, der Rücken ein halbes Trümmerfeld, die Ski-WM im Februar wird er noch mitnehmen, alles Weitere steht in den Sternen. Was wir ohne ihn machen? Uns an die großen Zeiten seiner Eltern Christian und »Gold-Rosi« erinnern? Oder einem dieser Skiroboter die Daumen drücken, die selten einfädeln, oft gewinnen, aber dafür die Nerven schonen?

    Fotos: Frank Bauer