Geboren 7. Oktober 1960 in München
Beruf Priester
Ausbildung Studium der Theologie in München und Salzburg
Status Münchens berühmtester Pfarrer
Schon als kleiner Bub stand Rainer Maria Schießler am Altar. Am Anfang – die Geschichte erzählt er gern – war er als Ministrant so aufgeregt, dass er sich auf dem Höhepunkt des Gottesdienstes übergeben musste. Voll Scham verkroch er sich zu Hause, wo er einen Anruf seines Pfarrers bekam: Er sei heute der Einzige gewesen, der für den lieben Gott »alles gegeben hat«. Solche Geschichten liebt Schießler: kernig, in Humor geerdet, aber auch den Himmel im Blick. Er ist längst selbst Pfarrer, Münchens bekanntester. »Promi-Pfarrer«, »Paradiesvogel des Glaubens«, so lauten die Schlagworte der lokalen Presse. Der Seelsorger von St. Maximilian im Glockenbachviertel feiert mit Haustieren und ihren Frauchen und Herrchen eine Viecherlmesse, an Fasching eine Schunkelmesse und an Fronleichnam eine im »Hofbräuhaus«, er traute – als bekennender Anhänger des TSV 1860 München – Philipp Lahm und trug Franz Beckenbauer zu Grabe, gab eine eigene Bibel heraus und kellnerte auf dem Oktoberfest. Vielen gefällt seine handfeste Art, dem Glauben ein Gesicht zu geben. Andere fragen, ob ein katholischer Geistlicher nicht auf seriösere Art populär sein sollte. Beim Fototermin mit dem SZ-Magazin antwortet der sonst so wortgewaltige Schießler schön schweigend – und wünscht ein frohes Fest.
Kommen die Menschen wegen Gott oder Ihretwegen, Rainer Maria Schießler?
Münchens bekanntester Pfarrer im Interview ohne Worte über weihnachtliche »U-Boot Christen«, seine Vorstellung von Gott wie Teufel und vergebliche Gebete als Fußballfan.









