Ihre Philosophenpose, Daniel Schreiber?

Der Schriftsteller im Interview ohne Worte über innere Ruhe, seine Therapie-Erfahrungen und die Frage, wie viel seine Bücher wirklich über ihn verraten. 

Geboren 17. Dezember 1977 in Waren (Müritz) 
Beruf
Schriftsteller 
Ausbildung
Studium der Literatur- und Theaterwissenschaften in Berlin und New York 
Status Schreiber

Kann man nur zu zweit glücklich alt werden? Was bedeutet zu Hause? Wie kann man gleichzeitig zuversichtlich und verzweifelt sein? Das sind Fragen, die sich manche lieber gar nicht erst stellen. Weil die Suche nach Antworten darauf erfordert, dass man in sich hineinhorcht, dass man tief in der eigenen Seele wühlt. Andere stellen sich solche Fragen gern. Daniel Schreiber macht daraus Bücher. Er gräbt in sich selbst, geht auf Spurensuche. Was er dabei freischaufelt, setzt er immer auch in Beziehung zur Welt da draußen. So schreibt er in Nüchtern über Sucht, in Zuhause über die Suche nach dem Ort, an dem man leben möchte, in Allein über den Umgang mit Einsamkeit und die Bedeutung von Freundschaft. Seine Texte sind immer persönlich. Schreiber spricht seine Kindheit in der DDR an, queere Scham und den Tod seines Vaters. Gleichzeitig zieht er Werke aus Philo­sophie, Psychologie und Soziologie zu Rate. »So konnte man auch Texte schreiben, hatte ich immer gedacht, intellektuell, aber nicht akademisch«, schreibt er über den Stil von Susan Sontag im Vorwort zu ihrer Biografie – die er übrigens auch geschrieben hat. Jetzt erscheint sein neues Buch Liebe! Ein Aufruf. Darin erörtert Schreiber eine Idee der Liebe als politische Kraft. Und ja, was sonst könnte man dem Hass in der Welt entgegensetzen?