Wo findet man Sie am Wochenende, Samira El Ouassil?

Die Journalistin im Interview ohne Worte über Vorbilder, abschreckende Politik und ihre amerikanisch-­europäisch-afrikanischen Wurzeln.

Geboren: 21. November 1984 in München 
Beruf: Autorin, Journalistin, Schauspielerin
Ausbildung: Studium Kommunikationswissenschaften und Germanistik in München, Schauspielausbildung an der Münchner Film Akademie
Status: Hyperaktiv

»Es muss ein Rock durch Deutschland gehen«, das war ihr Wahlkampfslogan als Kanzlerkandidatin für »Die Partei«, gegründet von Redakteuren der Satirezeitschrift Titanic. Einige Zeit später, vor zehn Jahren war das, spielte Samira El Ouassil in der Fernsehserie Sturm der Liebe »die sexuell aggressive, durchaus investigativ forschende Sina Flock, Lokaljournalistin des Herzens«, so erzählt sie es ziemlich witzig in einem Podcast, in dem sie zur Abwechslung mal Gast ist. Sonst ist sie eher Podcast-Gastgeberin, bespricht ­gemeinsam mit Friedemann Karig in Piratensender Powerplay einmal pro Woche die politische Lage, außerdem schreibt sie eine ­Kolumne für SpiegelOnline und eine für das Online-Magazin ­Übermedien. Journalismus kritisch zu hinterfragen ist ihr Steckenpferd – aus Überzeugung: Sie möchte die Medien dazu motivieren, immer besser zu werden. Ihre Vielseitigkeit hat System: El Ouassil möchte sich nicht festlegen und nicht festlegen lassen, weder thematisch noch auf ein bestimmtes Format. Und weil der Mensch in ihren Augen sowieso weniger homo sapiens als homo narrans ist, ­seziert sie im Buch Erzählende Affen – Mythen, Lügen, Utopien, wieder in Zusammenarbeit mit Friedemann Karig, die Erzählungen, die unsere Realität erschaffen.