Was macht die Gnadenlosigkeit im Internet mit Ihnen, Madeleine Darya Alizadeh? 

Die Unternehmerin zeigt im Interview ohne Worte, wie sie darauf reagiert, wenn man sie eine Influencerin nennt, wie es ihr mit ihrer ADHS-Diagnose geht und ob ihr die Meinung anderer Menschen wichtig ist.

Geboren 10. Juli 1989 in Wien 
Beruf Modemacherin, Publizistin 
Ausbildung Politikstudium (abgebrochen), Bachelor in Veranstaltungstechnik und Master in Fotografie 
Status Nicht zu bremsen

Seit Madeleine Alizadeh, Tochter einer österreichischen Mutter und eines iranischen Vaters, 2010 begann, unter dem Namen dariadaria in die Öffentlichkeit zu gehen, ist ganz schön viel passiert. Sieben Jahre lang war sie Modebloggerin, eine der ersten und bekanntesten im deutschsprachigen Raum. Ihr Thema ist Mode und Nachhaltigkeit, ihr Erfolg wuchs, ihre Reichweite auch – dann drehte sie den Spieß um und gründete ihr eigenes Fair-Fashion-Label dariadéh, mit dem sie selbst Mode macht, die ressourcenschonend und umweltverträglich gefertigt wird. Sie produziert den Podcast A Mindful Mess, schreibt Bücher und Kolumnen, tritt international als Rednerin auf und erhielt in Österreich etliche Auszeichnungen für ihre Bemühungen, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Es gab eine Zeit, da nahm sie sogar Stoffservietten mit ins Restaurant, um keinen Müll zu produzieren. Nicht fliegen, kein Fleisch essen, möglichst alles richtig machen. Damit setzte sich Madeleine Alizadeh selbst unter Druck, vielleicht manchmal zu sehr. Sie gönnte sich eine Pause, sprach über ihren Burn-out, den Drang, alles hinzuschmeißen. Mittler­weile plädiert sie dafür, mehr Ambivalenz zuzulassen. Und sie erlaubt sich, statt dem Nachtzug vielleicht doch das Flugzeug zu nehmen oder mal eine Pizza mit nicht veganem Käse zu essen.