Für immer Punk, Annette und Inga Humpe?

Die Musikerinnen und Schwestern zeigen im Interview ohne Worte, was sie in der Konditorei ihrer Eltern gelernt haben, ob sie Konkurrentinnen sind und wie es ihnen geht, wenn sie jemand auf die Neue Deutsche Welle anspricht.

Geboren Annette – 28. Oktober 1950 in Hagen, Inga – 13. Januar 1956 in Hagen 
Beruf Sängerinnen, Komponistinnen, Produzentinnen 
Ausbildung Musikstudium (Annette), Kunstgeschichtsstudium und Schauspielschule (Inga) 
Status Beste Schwestern

»Komm nach Hagen, werde Popstar«, sang die Band Extrabreit in den Achtzigerjahren. Die Schwestern Humpe, dort geboren und im beschaulichen Nachbarort Herdecke aufgewachsen, machten es genau andersrum: Sie zogen fort ins wilde Berlin – und starteten Karrieren, die in einer Enzyklopädie der deutschen Popmusik ganze Kapitel füllen könnten. Inga Humpe, die jüngere Schwester, sang zur Zeit der Neuen Deutschen Welle bei der Band Neonbabies, wurde danach riesengroß mit ihrem Duo 2raumwohnung, schrieb Songs für Kylie Minogue und Udo Lindenberg, komponierte die Musik für deutsche Erfolgsfilme. Annette Humpe, die Ältere, war erst die starke Frau der Band Ideal, später produzierte sie Die Prinzen und Rio Reiser, schrieb Hits für Annett Louisan und Max Raabe, feierte Erfolge mit dem Sänger Adel Tawil unter dem Namen Ich + Ich. Zwischendurch landeten die Schwestern mit zwei österreichischen Kabarettisten unter dem Namen DÖF den Riesenhit Codo … düse im Sauseschritt. Und auch als Duo waren sie mal unterwegs, unter dem recht schlüssigen Namen Humpe & Humpe. Ihr erstes Album aus dieser Zeit, vor genau vierzig Jahren erschienen, wird gerade neu aufgelegt, es klingt sehr nach den Acht­zigerjahren und macht so deutlich, wie lang und durchgehend die beiden schon dabei sind. Wahnsinn, eigentlich.