Was verdanken Sie Andy Warhol, Takashi Murakami?

Der Künstler Takashi Murakami zeigt im Interview ohne Worte, wozu Mode fähig ist, was japanischen Humor ausmacht und was er tut, wenn ihm die Ideen ausgehen. 

Geboren 1. Februar 1962 in Tokio
Beruf Künstler 
Ausbildung Kunsthochschule in Tokio
Status Alles so schön bunt hier

Es ist eine dieser klassischen Geschichten, die fast zu schön sind, um wahr zu sein: Auf der Highschool war Takashi Murakami so schlecht, dass er fast hingeworfen hätte, sagte er in einem Interview. Dann wollte er Kunst studieren und fiel zweimal durch die
Aufnahmeprüfung, beim dritten Mal klappte es, und irgendwie ergatterte er ein Stipendium in New York. Dort schaute er sich die Kunst anderer Außenseiter an: des Thailänders Rirkrit Tiravanija, der auf seinen Ausstellungen Currys servierte und zum Trinken und Tanzen einlud, des Kubaners Félix Gonzáles-Torres, des seit seiner frühen Jugend körperlich beeinträchtigten Bob Flanagan – und je genauer er hinschaute, desto klarer wurde ihm: Auch er musste die Kunst eines Außenseiters machen. So wurde Murakami das, was er selbst »Geek« nennt. Ein Nerd, der fröhliche Bilder malte, eine Mischung aus Manga und sehr traditioneller japanischer Malerei. Er findet nicht, dass er ein Genie ist, seine Kunst nennt er »Superflat«. Aber Leute zusammenbringen, das kann er, und auch das fing zufällig an, weil er mit einer Arbeit für eine Ausstellung allein nicht fertig wurde. Heute hat er ein Riesenbüro mit Hunderten Beschäftigten weltweit und kooperiert mit Modelabels und Musikern wie Pharrell Williams. Derzeit stellt er in London aus: Japanese Art History à la Takashi Murakami in der Gagosian Gallery.