Was nervt Sie an den Österreichern, Manuel Rubey?

Der Schauspieler aus Wien zeigt im Interview ohne Worte, ob er lieber leichte oder fiese Rollen spielt, wozu er immer nein sagt und was wir von Herbert Kickl halten sollen.

Geboren 26. März 1979 in Wien 
Beruf Schauspieler und Kabarettist 
Ausbildung Philosophiestudium (abgebrochen), Besuch der Wiener Schauspielschule Krauss 
Status Ned nur nett

Manche österreichischen Schauspieler kennt auch in Deutschland fast jeder. Nicholas Ofczarek, der die Verrohten so grandios spielt, Tobias Moretti, der perfekt die eleganten Weltmänner gibt, Josef Hader, der die Überforderten perfekt drauf hat. Manuel Rubey wäre eigentlich auch so einer, den hier jeder kennen könnte, aber noch ist er in seiner Heimat ein bisschen weltbekannter als bei uns. Was vielleicht an seiner Wandlungsfähigkeit liegt, man erkennt ihn gar nicht immer sofort. Auch er kann die Verrohten und Weltmännischen und Nervösen, aber noch dazu die Irren und die Naiven und die Charmanten, man nimmt sie ihm alle ab. Mal spielt er Falco, mal den netten Vater im harmlosen Familienfilm (Weihnachtspäckchen … haben alle zu tragen), mal den abgründigen Erben in der Dekadenz-Saga Altes Geld (mit blond gefärbten Haaren und völlig verfremdet), mal tritt er als Kleinkünstler auf, mal singt er, und sein gemeinsames Kabarettprogramm mit Simon Schwarz lief im vergangenen Jahr in Österreich monatelang in ausverkauften Häusern und amüsierte das ganze Land. Und wenn man gerade denkt, doch, jetzt kann man ihn so langsam einschätzen – was macht er dann? Schlägt einen Haken und spielt im Psychothriller Ewig Dein (ZDF, 14. April) eine von diesen ganz unangenehmen Rollen, einen psychopathischen Stalker.