Schauen Sie mal richtig verliebt, Christoph Kramer!

Der Fußballweltmeister zeigt im Interview ohne Worte, wie er sich beim Trikot-Tausch mit Messi gefühlt hat, welches Lied er beim Karaoke anstimmt und ob es anstrengender ist, ein Buch zu schreiben, oder sich auf eine Saison vorzubereiten.

Geboren 19. Februar 1991 in Solingen 
Beruf Fußballprofi, TV-Experte, Podcaster, Autor 
Ausbildung Abitur, Training in Leverkusen und Düsseldorf 
Status Nächstes Kapitel

In braunen Wildleder-Boots stapft Christoph Kramer durch den letzten Schnee zum Fotostudio. Kaum in der Tür, fragt er: »Darf ich mal kurz die Schuhe ausziehen?« Die habe er gerade erst aus dem Keller geholt und dabei das Loch in der Sohle nicht bemerkt. Er legt die Socken zum Trocknen auf die Heizung, schlüpft barfuß wieder in die Boots. Kurz durch die Haare wuscheln. Kann losgehen. So unkompliziert kennt man Kramer. Einer, der nie viel Aufhebens um sich macht und trotzdem immer präsent ist – ob auf dem Rasen oder im Fernsehstudio. Der 2014 den WM-Titel gewann, sich wegen einer Gehirnerschütterung aber nicht mehr an das Finale erinnert. Der schon während seiner aktiven Karriere als Fernsehexperte arbeitete und dabei mit klugen Analysen auffiel. Der über zehn Jahre lang bei Borussia Mönchengladbach spielte und sich im vorigen Sommer unter Tränen verabschiedete. Bevor sich entscheidet, ob es mit seiner Fußballkarriere noch mal weitergeht, erst mal was ganz anderes: Kramer hat einen Roman geschrieben. Dieser Tage erscheint Das Leben fing im Sommer an, sein Debüt über das Erwachsenwerden und die Liebe. Der Mann ist nicht nur Fußballromantiker. Angeregt habe ihn dabei sein literarisches Vorbild Benedict Wells, sagt Kramer. Und bevor sich das mit dem Fußball klärt – Ideen für ein zweites Buch hat er.