Was macht Ihnen Hoffnung, Robert Habeck?

Der Kanzlerkandidat der Grünen zeigt im Interview ohne Worte, was er im Wahlkampf am schönsten findet, wie groß seine Selbstzweifel sind – und seinen Gesichtsausdruck beim Flirten.

Geboren 2. September 1969 in Lübeck
Beruf Politiker 
Ausbildung Studium der Germanistik, Philosophie und Philologie 
Status Unter Strom

Als Robert Habeck im ersten Winter nach dem russischen Überfall auf die Ukraine – im Winter 2022/23 also, in dem die Deutschen befürchten mussten zu frieren, weil ihnen das Gas ausgehen könnte – an alle Haushalte appellierte, die Heizungen nicht so hoch zu drehen, sagte eine Ex-Kollegin des SZ-Magazins: »Ich habecke ja.« Ein Wort war erfunden. Danach habeckte ein ganzer Freundeskreis. Währenddessen flog Robert Habeck, der Klima- und Wirtschaftsminister, nach Katar und bettelte um Gas. Das fiel ihm schwer, das konnte man ihm ansehen. Er ist ja eh so einer, der seine inneren Kämpfe mit den Wählerinnen und Wählern teilt. Manche finden das blöd, andere gerade richtig. Als Habeck die Rede über Israel und die deutsche Staatsräson hielt, fanden ihn ziemlich viele gut, er traf den Ton, hieß es. Dann zog Habeck im Wahlkampf von Küchentisch zu Küchentisch, da meckerten wieder viele, andere sagten, der probiert wenigstens was. Auf der Plattform Twitch redete er knapp drei Stunden lang mit dem Gamer HandOfBlood, ein Kommentar fasst die Reaktionen ziemlich gut zusammen: »Dachte erst, es könnte cringe werden. Es war aber unglaublich gut.« Also, ja, er probiert was. Das SZ-Magazin hat auch die Kanzlerkandidaten der SPD und CDU angefragt. Olaf Scholz sehen Sie nächste Woche in dieser Rubrik, Friedrich Merz hat abgesagt.