Was sagen Sie jenen, die Friedensverhandlungen fordern, Oleksii Makeiev?

Der ukrainische Botschafter in Deutschland im Interview ohne Worte über seine Erfahrungen mit der Deutschen Bahn, ein Treffen mit Manuela Schwesig und diplomatische Coolness.

Geboren: 25. November 1975 in Kiew, Ukraine 
Beruf: Botschafter der Ukraine in Deutschland 
Ausbildung: Studium der Internationalen Beziehungen sowie Übersetzer für Spanisch
Status: Krieg und Frieden

Als im Februar 2022 der russische Angriffskrieg auf die gesamte Ukraine begann, wurde der damalige Botschafter Andrij Melnyk in Deutschland sehr bekannt, auch deshalb, weil er in den folgenden Monaten öffentlich gegen die Bundesregierung austeilte. Fanden viele gut, viele aber auch nicht. Melnyk wurde nach sieben Jahren in Berlin abberufen, stattdessen kam im vergangenen Oktober Oleksii Makeiev und mit ihm ein neuer Ton. Er sagt oft Danke und lobt die deutsche Hilfsbereitschaft. Dass von politischen Gesprächen hinter verschlossenen Türen nicht mehr viel nach außen dringen sollte, machte er gleich zu seinem Amtsantritt klar. Nicht weniger als eine rhetorische Zeitenwende also, in der deutschen Regierung dürfte man erleichtert sein. Seinem Vorgänger gefällt das natürlich nicht, der macht sich weiter auf Twitter (das jetzt X heißt) Luft. Oleksii Makeiev berichtet dort vor allem von seinen Terminen in der Woche (Hashtag #MakeievWeek), auch er hat schon mal einen verpasst, weil der Zug ausfiel. Anders als mancher deutscher Vielfahrer bleibt er auch dann diplomatisch gelassen. Berlin kennt Makeiev gut, schon einmal arbeitete er in der ukrainischen Botschaft. Danach wurde er politischer Direktor im Außenministerium in Kiew und war dort zuletzt Sonderbeauftragter für Sanktionspolitik.