Geboren 1. August 1975 in Marburg
Beruf Autorin und Regisseurin
Ausbildung Studium Literaturwissenschaft in München (abgebrochen)
Status Voll auf die Zwölf
Ruft man sich die deutschen Kinoerfolge der vergangenen Jahre ins Gedächtnis, ist sicher ein Film von Anika Decker dabei. Sie schrieb das Drehbuch für Rubbeldiekatz, führte Regie bei Traumfrauen und vereinte beide Aufgaben für den Film Liebesdings. Ihr Debüt Keinohrhasen, in Zusammenarbeit mit Til Schweiger, hatten 2007 über sechs Millionen Menschen im Kino gesehen. Elf Jahre später reichte Decker Klage ein, um gerecht am Erlös des Films und seines Nachfolgers Zweiohrküken beteiligt zu werden. Das Gericht sprach ihr 2023 die beinahe alleinige Autorenschaft zu und bestätigte, dass sie nicht ausreichend beteiligt wurde – allerdings sei ihr Anspruch verjährt. Als 2010 eine Nierenbeckenentzündung unerkannt blieb und zur Blutvergiftung wurde, musste sie eine Woche lang ins künstliche Koma versetzt werden. Über diese Zeit schrieb sie einen autobiografischen Roman. Gerade ist ihr neues Buch erschienen: Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben. Darin verliebt sich ihre Protagonistin Nina mit fast 50 in einen deutlich jüngeren Mann und stellt damit ihr Selbstbild und Leben auf den Kopf. Im Interview mit dem SZ-Magazin sagte Decker 2014: »Was ich mache, ist ja purer Mainstream! Und eben auch nicht mit Distanz.« Vielleicht gerade deshalb aber auch mit großem Erfolg.