Sagen Sie jetzt nichts, Bernadette Heerwagen

Ein Interview, in dem die Schauspielerin nichts sagt und doch alles verrät: über Brustvergrößerungen, Ruhm trotz Allerweltsgesicht und das Treiben auf dem roten Teppich.

    • Start

    • Ihr Vater ist ein Ex-Elitepolizist, Sie spielen in München 72 eine Polizistin. Welchen Rat gab er Ihnen vor den Dreharbeiten?

    • Etwa 10 000 Schauspielerinnen arbeiten in Deutschland. Einverstanden, wenn wir Sie kurzerhand unter die Top Ten einreihen?

    • Wie fühlen Sie sich, wenn Ihr neuester Film von der Kritik gelobt wird, aber an den Kinokassen floppt?

    • Sie sind eine mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin, ohne wirklich berühmt zu sein. Fehlt Ihnen dieser Ruhm eigentlich?

    • Ein Kritiker schrieb einmal, Sie hätten ein »Allerweltsgesicht« – das sei Ihr größtes Faustpfand. Stimmen Sie dem zu?

    • Agenten gaben Ihnen einst den Rat, Ihre Brust vergrößern und die Lippen aufspritzen zu lassen. Wie würden Sie heute aussehen?

    • Wie trösten Sie Ihren jüngeren Bruder Philipp, der zurzeit nur Ersatztorwart beim Zweitligisten FC St. Pauli ist?

    • Meryl Streep wurde auf der Berlinale mit einem Ehrenbären ausgezeichnet, gilt zu Recht als eine der besten Schauspielerinnen der Welt. Was hat diese Frau, was andere nicht haben?

    • Kurz vor einer Filmpremiere, wenn Sie sich noch im Hotel oder Zuhause zurecht machen: Freuen Sie sich da auf den Roten Teppich?

    • In Ihren Filmen spielen Sie oft Rollen, in denen Sie todkrank, schwanger, blind, stumm – oder sagen wir überspitzt formuliert – alles zusammen waren. Würden Sie gerne mal jemand „Normales“ spielen?

    Vorheriges Bild Nächstes Bild

    Name: Bernadette Heerwagen
    Geboren: 22. Juni 1977 in Bonn
    Beruf: Schauspielerin
    Ausbildung: Keine
    Status: Bitte alle mal herschauen: Das ist Bernadette Heerwagen!

    Im Jahr 2000 – mit gerade einmal 23 Jahren – erhielt sie den Bayerischen und Österreichischen Fernsehpreis, in den Jahren 2005 und 2008 den Adolf-Grimme-Preis, und letztes Jahr war sie für den Deutschen Filmpreis nominiert – und dennoch: »Viele erkennen auf der Straße mein Gesicht«, sagt Bernadette Heerwagen, »aber den meisten fällt dann der Name dazu nicht ein.« Heerwagen? Eingefleischte Fußballfans denken dabei vielleicht an einen gewissen Philipp Heerwagen, der mal Bundesliga-Torwart beim VFL Bochum war und nun beim FC St. Pauli in der 2. Liga spielt. Das ist mehr als erstaunlich, denn die von der Kritik hoch gelobte Schauspielerin trat bereits in fast 50 TV- und Kinofilmen auf. Ihren neuesten Film München 72 – Das Attentat zeigt das ZDF am 19. März. Es ist der erste deutsche Spielfilm über die Geiselnahme israelischer Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Und übrigens: Philipp Heerwagen ist Bernadettes sechs Jahre jüngerer Bruder.

    Fotos: Frank Bauer

    Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.