Sagen Sie jetzt nichts, Celia Sasic

Ex-Fußball-Nationalspielerin Célia Šašić im Interview ohne Worte über Schnapszahlen, Philosophie und Vorbilder.


    Geboren
    27. Juni 1988 in Bonn
    Beruf Studentin, ehemalige deutsche Fußball-Nationalspielerin
    Ausbildung Studium der Kulturwissenschaften
    Status Trefferin

    Als Célia Šašić zum ersten Mal für die deutsche Frauen-Fußballnationalmannschaft auf dem Platz stand, am 28. Januar 2005 gegen Australien, war sie 16 Jahre alt. Um ihrer Tochter das zu ermöglichen, mussten Šašićs Eltern, ein Kameruner und eine Französin, die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen. Und das taten sie, obwohl sie nicht wissen konnten, dass Célia erst nach elf Jahren Vereinsfußball und zehn Jahren als Stammspielerin in der Nationalelf ihre Karriere beenden würde. Einige Medien nannten sie »Unvollendete«, die viel mehr hätte erreichen können: die Stürmerin, die ja doch keine Weltmeisterin wurde. Im Halbfinale der Frauen-Fußball-WM in diesem Sommer scheiterten die Deutschen, Šašić verschoss einen entscheidenden Elfmeter. Dem Wehmut der Sportjournalisten begegnet sie trotz allem mit einem Lächeln. Sie will jetzt ihre Ausbildung abschließen, sie studiert schon lange Kulturwissenschaften, es ist Zeit, auch das zu beenden. Sie will sich von der Weltmeisterschaft erholen, bei der sie trotz des vergebenen Elfmeters Torschützenkönigin wurde. Eine Familie gründen, mehr sagt sie zu diesem Thema nicht. Aber eine unvollendete Karriere? Nach Europameisterin, DFB-Pokal- und Champions-League-Gewinnerin ist sie nun auch Europas Fußballerin des Jahres geworden.

    Fotos: Heinz Augé