Mehr als 200 Kleidungsstücke, die meisten davon aufwendig in Handarbeit gefertigte mexikanische Trachten, verwahrte Frida Kahlo im kleinen Bade- und Ankleidezimmer der »Casa Azul«, ihrem Wohnhaus in Coyoacán, Mexiko. Sie kombinierte die traditionellen Stücke nach ihrem Geschmack, hob sich bewusst von der zeitgenössischen Mode ab und unterstrich ihre Heimatverbundenheit. Viele der Kleider finden sich in ihren Gemälden wieder: Frida Kahlo trug sie für Selbstporträts und inszenierte sie auf Bügeln oder auf der Wäscheleine. Der Bildband Fridas Kleider, der gerade im Verlag Schirmer/Mosel erschienen ist, zeigt erstmals die schönsten Stücke aus dem Kleiderschrank der Künstlerin – im Zusammenhang mit ihren Gemälden. Nach dem Tod Frida Kahlos 1954 blieb ihre Garderobe fünfzig Jahre lang verschlossen, das war der Wunsch ihres Mannes. Seit 2004 restaurieren Forscher die umfangreiche Sammlung und identifizieren die Kleidungsstücke anhand von Fotografien und Gemälden. Bodenlange Röcke halfen Frida Kahlo, ihr verkümmertes rechtes Bein und ihre orthopädischen Schuhe zu verbergen, die Korsetts stützten ihre schwer geschädigte Wirbelsäule. Soeben erschienen: Fridas Kleider. Aus dem Museo Frida Kahlo in Mexico City, Schirmer/Mosel Verlag; Fotos: Pablo Aguinaco 2009 / Courtesy Schirmer/Mosel
Fund in bunt
50 Jahre lang lagerten die Kleider der verstorbenen Malerin Frida Kahlo in einer versiegelten Kammer, so hatte es ihr Mann gewollt. Jetzt darf die Welt die Prachtstücke zum ersten Mal sehen: ein lilarotblaurosavioletter Traum.