Am 23. September wäre Romy Schneider siebzig Jahre alt geworden, und die Aufmerksamkeit, die das Schicksal dieser Schauspielerin entfacht, hat immer noch nicht nachgelassen. Etliche Bücher und gleich zwei Kinofilme haben sich nun vorgenommen, ihrem Leben gerecht zu werden. Das Rätsel Romy aber wird dadurch nicht kleiner: Da liest man einerseits, dass sie immer nur sich selbst gespielt habe, aber dann auch, dass die vielen Rollen, in die sie geschlüpft sei, ihre Selbstaufgabe beschleunigt hätten. Dass die Schauspielerin von den Paparazzi wie Freiwild gehetzt worden sei; dass sie die Fotografen aber auch ihrerseits verfolgt und ihr persönliches Leid öffentlich ausgestellt habe. Romy, die Täterin. Romy, das Opfer. Und zwischen diesen beiden Positionen schwanken erst recht die Interpretationen ihres Liebeslebens: Von »windigen Männern« ausgebeutet, sei die Schauspielerin letztlich »an einer Überdosis Weiblichkeit« gestorben, behauptet Alice Schwarzer. Jürgen Trimborn dagegen sagt: »Kein Opfer der Männer! Romy war eine Frau, die zeitlebens bewusst mit dem Feuer spielte und schließlich von den Flammen verschlungen wurde.« Wenn über Romy Schneider gesprochen wird, scheinen Pathos und Widerspruch immer schon da zu sein. So wie im wahren Leben der Schauspielerin, die bereits als 17-Jährige in ihr Tagebuch schrieb: »Ich bin halt ein Nerverl. Mir ist alles zuzutrauen.«
Fünf Wege zu Romy: Günther Krenn holt weit aus. Thilo Wydra fasst sich kurz. Olaf Kraemer nimmt sich künstlerische Freiheit. Jürgen Trimborn analysiert die Familiengeschichte. Alice schwarzer bleibt dem Feminismus treu.