Der Penis würde in Design-Wettbewerben schlecht abschneiden. Sage ich. Jetzt sagen Sie: Junge, nur weil deiner nicht gelungen ist, motzt du hier so rum... Und da antworte ich: Glauben Sie mir, ich habe in meinem Leben wirklich jede Menge Penisse gesehen. Bevor Sie nun zwangsläufig einen falschen Eindruck von mir und meinem Privatleben bekommen, möchte ich kurz mein Fachwissen im Bereich Glied erklären: Ich spiele seit 25 Jahren Fußball. Das heißt, ich sehe nahezu jede Woche zehn Penisse plus meinen in der Umkleidekabine. Manchmal sind es sogar 23 Penisse pro Spiel – Gegner und Schiedsrichter mitgerechnet – wenn es nur eine Gemeinschaftsdusche gibt. Rechnen Sie das mal 25 Jahre, dann wissen Sie, was ich schon an Penissen gesehen habe. Meine Güte!
Wenn Anzug, Armbanduhr, Schuhe und Krawatte viel darüber erzählen, wie ein Mann von anderen wahrgenommen werden möchte, dann erzählt der Körper ohne Anzug, Armbanduhr, Schuhe und Krawatte eine Menge davon, wer dieser Mann in Wirklichkeit ist. Nicht nur, wenn der unscheinbare Mittelfeldspieler unter der Dusche an einer Stelle ein Piercing offenbart, das jedem Mitduscher die Frage aufzwingt: „Sag mal, tut das nicht weh?“
Generell gilt jedoch: Als Mann in Gemeinschaftsduschen ist man bemüht, den Blick bauchnabelaufwärts zu halten. Auch oberhalb der Gürtellinie gibt es interessante Vergleichsmöglichkeiten: Habe ich mich für mein Alter gut gehalten? Wie könnte mein Körper in zehn Jahren aussehen? Sollte man Rückenhaare besser wegrasieren?
Hier nun ein Zwischenfazit aus der Männerumkleide für alle, die dort keinen Zutritt haben, etwa Individualsportler und Frauen:
1) Männer über 30, die zu viel im Büro hocken, bekommen lustige kleine Schwimmringe an den Hüften.
2) Der Trend im Amateurfußball geht zur ordentlich gestutzten Intimbehaarung.
3) Wer seine Arbeitskollegen beim After-work-Fußball nackt gesehen hat, kann auch als Praktikant am zweiten Arbeitstag den Chef duzen.
4) Porsche-Fahrer haben nicht immer einen kleinen Penis.
5) Wer seine Seife fallen lässt, hat nichts zu befürchten.