Bei Männerschuhen ändert sich die Mode im Lauf der Jahre kaum, es kommt bei den Modellen vielmehr auf die Details an. Mal ist ein klassischer schwarzer Oxford mit der typischen Naht quer über die Schuhspitze genau das Richtige, in der nächsten Saison ein Schuh mit einer leichten, eleganten Sohle. Ein anderes Mal passt besser ein rotbrauner Budapester mit gestanzten Zierlöchern, einer Flügelkappe und einer doppelten oder dreifachen Sohle, wie man ihn auf dem Land trägt. Für den nächsten Winter habe ich zum Beispiel Lust auf einen klassischen Schuh in Dunkelbraun, fast ochsenblutfarben, wie es sie früher von Church’s immer gab: mit einer kleinen Chromschnalle, aber nicht goldfarben. Ich weiß nicht, ob dieser Schuh wirklich ein Trend wird, aber ich habe das Gefühl, dass ich ein Paar davon haben möchte. In meinem Kleiderschrank dürfen auch nie schwarze Mokassins mit Noppensohle fehlen – sie erinnern mich an meine Heimat Italien, den Sommer und die Eleganz der Fünfzigerjahre. Und selbst wenn es im Winter natürlich zu kalt dafür ist, müssen sie strikt ohne Strümpfe getragen werden, denn einige Frauen haben mir gesagt, dass nichts sexier an einem Mann sei als seine Knöchel.
Stefano Tonchi ist Style Editor von »T«, dem New York Times Style-Magazin. Von links im Uhrzeigersinn: Schnürschuh mit Lochmuster, von Prada, rotbrauner Monk von Eduard Meier, Lackschuh von Jil Sander, Wiidlederstiefelette von Bogner, Mokassin von Tod's, Schnürschuh in Vintage-Optik, von Joop, Glattlederschuh von Marc O'Polo, Samtschuh von Ermenegildo Zegna, brauner Anzugschuh mit Zierkappe, von Boss Black.