Juhu, ich bin dann mal weg!

Viel Spielraum hat der Verfasser einer Abwesenheitsnotiz normalerweise nicht. Aber manche Arbeitnehmer brechen eben doch aus der »Bei wichtigen Fragen wenden Sie sich an«-Routine aus. Und dann scheinen Arbeitsfrust oder Urlaubsvorfreude durch. Eine Typologie des Abschiednehmens.

Typ 1:
Was es sagen soll: Ich schau eh ständig in meine Mails.
Typischer Beruf: Techniker, Social-Media-Redakteur
Wohin der Urlaub geht: Japan (aber nur nach Tokio)
Was er mitbringt: Einen Roboterhund

Typ 2:
Was es sagen soll:
Wehe, du schreibst mir!
Typischer Beruf: Beamter
Wohin der Urlaub geht: Wie jedes Jahr auf die Skihütte im Kaunertal
Was er mitbringt: Ein gebrochenes Bein

Meistgelesen diese Woche:

Typ 3:
Was es sagen soll: Wehe, jemand schreibt mir!!!!!
Typischer Beruf: Vollzugsbeamter
Wohin der Urlaub geht: Heimische Sofa-Landschaft
Was er mitbringt: Den leidigen Kollegen? Nichts! Nix! Niente!
 


Typ 4:

Was es sagen soll: Wenn ich im Urlaub bin, bricht in weiten Teilen der westlichen Welt die Volkswirtschaft zusammen
Typischer Beruf: Teamleiter
Wohin der Urlaub geht: Seychellen, Kitzbühel und München. Alles in einer Woche.
Was er mitbringt: 87 Vorschläge für das nächste Brainstorming

Typ 5:
Was es sagen soll: Hoffentlich ruft mal jemand an.
Typischer Beruf: Stellvertretender Abteilungsleiter, Pressesprecher
Wohin der Urlaub geht: Zu den gehässigen Schwiegereltern Was er mitbringt: Die kalten Reste des Gänsebratens

Typ 6:
Was es sagen soll: Ich wäre echt reingekommen mit der Lungenentzündung, aber auf halber Strecke hat mich ein Laster angefahren – morgen bin ich wieder fit!
Typischer Beruf: Persönlicher Assistent, Büroleiter
Wohin der Urlaub geht:
Nur kurz die Blutungen stoppen in der Notaufnahme
Was er mitbringt: Schokolade für alle Kollegen und die Briefmarke, nach der ein Kollege letzte Woche im Nebensatz mal gefragt hatte

Typ 7:
Was drin steht: Hat keine Abwesenheitsnotiz
Was es sagen soll:
Ich hätte lieber keinen Urlaub genommen, aber ich hatte noch 1275 freie Tage übrig aus dem letzten Jahrzehnt
Typischer Beruf: Techniker
Wohin der Urlaub geht:
Nur bis zum Ende des WLAN-Fimennetzes – dann fällt ihm ein, dass er noch schnell was erledigen muss
Was er mitbringt: Entschuldigungsblumen für seine Freundin