Man unterschätze die gemeine Geranie nicht! Juan Famenias Floris verließ 1730 das damals etwas verödete Menorca, um in London Karriere zu machen. Doch bald plagte den jungen Kammmacher auf der Jermyn Street schlimmes Heimweh, und er fing an, auf seinem Zimmer mit geschlossenen Augen über ätherischen Ölen und Blumenessenzen aus seiner Inselheimat tagzuträumen. Irgendwann begann Juan, auch andere an seinen olfaktorischen Ausflügen teilhaben zu lassen, indem er individuelle Parfums daraus kreierte – fertig war die Legende des Hauses Floris. Nun erinnert eine Hand- und Nagelcreme (»Hand & Nail Cream«, 250 ml um 24 Euro) an die spanisch rote Geranie, doch – Achtung, kosmopolitischer Twist! – in Form von Monoï de Tahiti: In Kokosnußöl gebadete Geranienblüten versiegeln die frisch eingecremte Hand mit einem dezent blumigen Spa-Aroma, das einen wunderbaren Satz der Dichterin Gertrud Kolmar im Nu verständlich macht: »Ich bin nur ein Ackerstrauß / und halte mich selber in Händen.«