Wie riecht eigentlich Wohltätigkeit? Vielleicht nach einem Strauß aus Apfelblüten. Und woher wissen wir das? Von Donna Karan. Pünktlich zum Frühling kommt es nämlich neben der allgemeinen Erwärmung auch zu einem Anstieg der mitgefühlten Temperatur. Angesichts von globaler Not und Elend sendet die amerikanische Designerin mit einer limitierten Auflage ihres Parfums »Be delicious« eine Botschaft hinaus in die Welt: Die Bottle, in der sie ihre »Message of Hope« (50 ml, um 48 Euro) verpackt hat, ist eine silberne Kreuzung aus Disco-Apfel und Design-Aschenbecher im Baseball-Format. Darauf ist handschriftlich eingraviert, dass Friede damit beginnt, sich selbst zu lieben und diese Liebe mit der ganzen Menschheit zu teilen. Wer die schicke Sprühtaste drückt, wird zwar von dem bereits bekannten Duft (siehe oben) umgeben, bekanntlich 100 Prozent pure New York, aber das Bewusstsein verändert die Wahrnehmung: Zwei Prozent pro verkaufte Flasche gehen an die Welt-kinderhilfe UNICEF. Das Fruchtaroma entfaltet die nicht ganz neue, aber dennoch erfreuliche Erkenntnis, dass selbst die egomane Konsumgesellschaft beim Einkaufen beiläufig Gutes tun kann. Oder, wie der hundertjährige Chemiker Albert Hofmann neulich zu mir in Basel bemerkte: Die Mitgeschöpflichkeit ist der ethische Kern der Menschen.