Er kommt als Bierbratl daher (für Norddeutsche: im Bier gebraten), manchmal auch in einer Apfelwein-Version, und ist immer schmackhaft und gut. Aber manchmal wird auch das leckerste Gericht langweilig. Als ich an meinem freien Tag wieder einmal Schweinsbraten machen wollte, kommentierte mein Sohn: Schon wieder? Also begann ich zu experimentieren. Diese asiatisch geratene Variante ist kein Ersatz für einen echten Schweinsbraten, aber mein Sohn mochte sie.
Asiatischer Schinkenbraten (4 Personen)
1 kg Schinkenbraten vom Schwein mit Kruste
Salz, Pfeffer
1 EL Fenchelsamen
2 Zwiebeln
2 Möhren
1 Stange Lauch
2 Gewürznelken
1 Lorbeerblatt
1 Kaffirblatt
Schale 1 unbehandelten Orange und 1 unbehandelten Zitrone
1 Vanillestange
etwas frisch geriebener Ingwer
200 ml Pflaumenwein
Sojasauce
Backofen auf 180 Grad vorheizen. Fleisch abbrausen, trockentupfen, Schwarte rautenförmig einschneiden. Mit Salz, Pfeffer, Fenchel einreiben, mit Schwarte nach oben in ofenfesten Bräter legen. Zwiebeln abziehen, in Stücke schneiden. Möhren und Lauch waschen, schälen bzw. putzen, beides grob würfeln. Zwiebeln, Möhren, Lauch um das Fleisch verteilen, Gewürze zugeben. 250 ml heißes Wasser angießen. Fleisch in 75 bis 90 Minuten knusprig braten, nach 30 Minuten die Hälfte des Pflaumenweins darüberträufeln. Bis zum Ende der Bratzeit übrigen Pflaumenwein darüberträufeln. Fleisch aus dem Bräter nehmen, warm stellen. Fond und Gemüse durch ein feines Sieb passieren, abschmecken und mit Sojasauce verfeinern. Dazu passt Krautsalat, der mit frischem Koriander, Petersilie, Minze und Chili abgeschmeckt ist.
Christian Jürgens kocht im »Restaurant Überfahrt« in Rottach-Egern bei München und schreibt neben Anna Schwarzmann, Anna Sgroi und Tim Raue für unser Kochquartett. Nächste Woche: Kaninchenravioli im eigenen Fond, von Anna Sgroi.
Foodfoto: Reinhard Hunger; Styling: Volker Hobl; Porträtfoto: Jo Jankowski