Neben meinem Elternhaus stand die Mühle, von der sich im Herbst das intensive Aroma des frisch gepressten Olivenöls ausbreitete. Fasziniert schaute ich zu, wenn das tiefgrüne Öl wie aus einem Brunnen rann. Derweil rösteten die Frauen zu Hause auf dem Feuer Brotscheiben, die wir noch warm in das Olivenöl tauchten. Dazu aßen wir Platterbsenpüree - eine Delikatesse. Olivenöl ist ein idealer Begleiter zu jedem Gemüse, und mit der Platterbse entfaltet sich das leicht bittere Aroma des Öls besonders schön. Das Gericht schmeckt auch ohne die Schweinebacke wunderbar.
Platterbsenpüree mit gerösteter Schweinebacke und Olivenöl-Bruschetta (4 Personen)
250 g Platterbsen
1 l Gemüsebouillon
1 Kartoffel, geschält
3 Zweige Rosmarin
7 EL Olivenöl
4 kleine Schalotten, gehackt (ca. 120 g)
1 Knoblauchzehe, gepresst
150 g Schweinebacke
4 Scheiben Weißbrot
50 ml frisches Olivenöl extra vergine
Salz und Pfeffer
Platterbsen 12 Stunden in leicht gesalzenes Wasser einlegen (grobkörniges Salz verwenden). Gut abtropfen lassen. Gemüsebouillon in einen Topf geben, etwas salzen und pfeffern. Die Erbsen zusammen mit der Kartoffel, 1 Zweig Rosmarin und 4 EL Olivenöl 1 Stunde kochen. Schalotten, Knoblauchzehe, 1 Zweig Rosmarin und 2 EL Olivenöl und 50 g Schweinebacke in einer Bratpfanne anbraten. Die gekochten Platterbsen, etwa 200 ml der Bouillon und die zerquetschte Kartoffel in die Pfanne geben, das Ganze 15 Minuten köcheln. Erbsen mit einer Schöpfkelle aus der Pfanne nehmen, durch die Presse drehen und in die Pfanne zurückgeben. Einige Minuten kochen. Restliche Schweinebacke in Streifen schneiden und in einer kleinen Pfanne anbraten. Erbsenpüree in die Mitte der Teller geben, etwas Schweinebacke darüberlegen. Mit etwas Rosma-rin und Olivenöl garnieren. Geröstete Brotscheiben mit dem frischen Olivenöl beträufeln und dazulegen.
Maria Luisa Scolastra kocht in ihrem Restaurant »Villa Roncalli« in Foligno bei Perugia: www.villaroncalli.com Sie schreibt neben Anna Schwarzmann, Christian Jürgens und Tim Raue für unser Kochquartett.
Nächste Woche: Massaman-Curry von Tim Raue.
Foodfoto: Reinhard Hunger; Styling: Volker Hobl; Porträt: Frank Bauer