Wer vom Geschäft auf der Leipziger Buchmesse genug hat und sich nach Alternativen zum gesetzten Literaturbetrieb sehnt, findet Ruhe und Entspannung am besten in den Stadtteilen Plagwitz und Schleußig. Durch Zufall hat es sich ergeben, dass viele junge Schriftsteller hierher gezogen sind, die wie ich am Deutschen Literaturinstitut studiert haben. Das liegt vor allem daran, dass es hier so viel in der Natur zu erleben gibt – man glaubt kaum, in einer Großstadt zu sein. Besonders schön sind die beiden nahe gelegenen Parks mit ihren riesigen Wäldern. Bei Wanderungen kann man seltene Eisvögel beobachten und Nutrias, große Biberratten. Die Wälder erreicht man nicht nur zu Fuß, sondern auch mit Kanus: Überall in Plagwitz existieren noch alte Transportkanäle, aus der Zeit, als der Stadtteil noch ein bedeutender Industriestandort war. In Plagwitz arbeitet auch einer der bekanntesten Künstler der Welt: Neo Rauch hat sich in der Alten Spinnerei sein Atelier eingerichtet, viele seiner Schüler taten es ihm gleich. Inzwischen ist ein Kulturzentrum entstanden, das zwar modernisiert, aber nicht zu einer glatten Touristenattraktion hochgezüchtet worden ist.
(1) Boote leihen: Herold-Boote, Antonienstraße 2, Tel. 0341/401 10 59, www.bootsbau-herold.de.
(2) Restaurant »Mahlzeit«, vegetarisch und Bio, Oeserstraße 42, Tel. 529 88 58, www.mahlzeit-leipzig.de.
(3) Kunst sehen in der Alten Spinnerei, Spinnereistraße 7, Tel. 498 02 70, www.spinnerei.de.
(4) Engagiertestes Programmkino: Schaubühne Lindenfels, Karl-Heine-Straße 50, Tel. 48 46 20.
(5) Eisvögel beobachten im Küchenholz, einem Teil des Leipziger Stadtparks, Zugang über Wundtstraße. Nutrias an der Brücke Limburger Straße/Holbeinstraße.
(6) Krimibücherei Whodunnit, Könneritzstraße 67, Tel. 492 58 16, www.whodunnit-krimis.de.
(7) Schöner Ausflug: Cospudener See, Infos über www.leipzigseen.de.
(8) Joseph Pub, gemütliches Ausgehen, Josephstraße 46, Tel. 480 16 51.
(9) Leipziger Buchmesse, 13.–16. März, Tel. 678 82 40, www.leipziger-messe.de.