Sagen Sie jetzt nichts, Numan Acar

Der Schauspieler und »Homeland«-Star im Interview ohne Worte über Integration, sein Terroristengesicht und unangenehme Kontrollen am Flughafen. 



    Geboren
    7. Oktober 1974 in Kozoglu, Türkei
    Beruf Schauspieler
    Ausbildung Bauingenieur
    Status Netter böser Mann

    Der Mann sitzt gern mit seinen Freunden in einem Café am Landwehrkanal in Kreuzberg. Es ist sein Stammcafé, die meisten Leute dort kennen seinen Namen – wie sonst bisher nur sehr treue Freunde der Serie Homeland. In deren vierter Staffel hatte Numan Acar seine erste große Rolle: als Haissam Haqqani, Taliban-Führer, Staatsfeind Nummer eins der USA, Gegenspieler von Carrie Mathison (Claire Danes). Der Typ, den man nicht vergisst, weil er seinen Neffen erschießt, ohne mit der Wimper zu zucken. Und weil er Carrie Mathisons netteste Mitarbeiten, die CIA-Analystin Fara Sherazi, umbringt, ohne mit der Wimper zu zucken. Bis zu diesem Auftritt war Numan Acar in deutschen Filmen auf den harmlosen Kleinkriminellen mit Migrationshintergrund festgelegt. Acar kam mit acht Jahren aus Anatolien nach Wiesbaden, machte Abitur und studierte Bauingenieurswesen, bevor er unvermutet Schauspieler wurde: Auf dem Weg zu einer Baustelle hörte er, dass jemand kurzfristig für ein Amateurtheater gesucht wurde. Und wenn er jetzt in Fatih Akins Film Aus dem Nichts den geläuterten kurdischen Dealer und Ehemann der Hauptfigur Katja (Diane Kruger) spielt, gehört er zu wenigen Deutschen, die es geschafft haben, an der Seite zweier weiblicher Hollywoodstars zu spielen.

    Fotos: Alfred Steffen