Digitalkamera

Lieber Rainer Erlinger, darf ich Ihnen heute mal auf diesem Weg eine Gewissensfrage stellen, mit der Bitte, dass Sie sie im nächsten Heft in Ihrer Kolumne beantworten? Mein Dilemma ist nämlich, dass ich gerade die Digitalcamera Contax SL300R T* in limitierter Auflage (549 Euro, Infos von Kyocera über www.kyocera-europe.com) teste. Und wie bei allen technischen Geräten, die ich testen soll, verstehe ich die Gebrauchsanleitung nicht. Ich kann also eigentlich nur beurteilen, wie sie ausschaut, nämlich super, echt was zum Angeben. Aber dann fängt’s an: Die Kamera hat 3,17 Megapixel, ein Carl Zeiss Vario-Tessar T*-Zoom, feinste Conolly-Belederung; die Kyocera RTUNE-Technologie ermöglicht Serienbildaufnahmen mit 3,5 Bildern pro Sekunde und so weiter. Ich versteh gar nichts. Sie? Und nun meine Frage: Ist es unseriös von mir, hier eine Punktzahl zu vergeben, die doch manchmal einen gewissen Einfluss auf die Kaufentscheidung von Lesern hat, wie ich immer wieder höre. Muss ich also endlich lernen, Gebrauchsanweisungen zu lesen? Doch dafür müsste ich mir regelrecht freinehmen für die vielen Nachhilfestunden, die ich sicher brauche. Aber woher soll ich die Zeit dazu nehmen? Schließlich hab ich noch einen anderen Beruf. Und, sehen Sie, jetzt geht’s schon wieder los, jetzt muss ich Punkte vergeben. Ich entscheide mich für zehn von zwölf möglichen. Warum? Weil ich vom Äußeren der Kamera auf ihr Inneres schließe und glaube, dass sie genauso gut ist, wie sie aussieht. Ganz schön schwierig alles, oder? Ich hoffe also, Sie können mir mit Ihrer Antwort ein wenig aus dem Dilemma helfen, und verbleibe bis dahin mit freundlichen Grüßen Ihr Gerhard Meir