Was ist der Unterschied zwischen Erdnussmus und Erdnussbutter?

Beliebter Brotaufstrich aus den USA versus vielseitige Backzutat. Ganz klar, oder? Warum wir allerdings im Supermarkt genauer hinschauen sollten, erklärt eine Expertin.

Illustration: Ryan Gillet

Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern ist Fachberaterin für das Referat Lebensmittel und Ernährung:

»Erdnussmus besteht häufig ausschließlich aus pürierten Erdnüssen und kommt vor allem als Zutat beim Backen und Kochen zum Einsatz. Durch das Pürieren wird das Öl, aus dem die Erdnuss zu fast 50 Prozent besteht, freigesetzt und es entsteht eine cremige Masse. Schon länger auf dem Markt ist die Erdnussbutter, die in erster Linie als Brotaufstrich verwendet wird. Sie enthält neben dem Erdnussöl meist noch weitere Pflanzenfette wie Palm- oder Rapsöl sowie geringe Mengen Salz oder Zucker. Durch die zugesetzten Fette ist sie in der Regel weicher und streichfähiger als das Erdnussmus.

In den USA handelt es sich bei Erdnussbutter um einen geschützten Begriff, für den gesetzlich ein Anteil von 90 Prozent Erdnüssen vorgeschrieben wird. In Deutschland existiert dagegen keine offizielle Regelung, die Verbraucherinnen und Verbrauchern eine klare Unterscheidung zwischen Erdnussmus und Erdnussbutter ermöglicht. Durch die Leitsätze der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission (DLMBK) zu Ölsamen fallen Erdnussmus und -butter unter den Überbegriff Erdnussmark. Darunter ist lediglich geregelt, dass bis zu 25 Prozent pflanzliches Speiseöl zugesetzt werden darf.

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Die Unterscheidung zwischen Erdnussmus und Erdnussbutter findet also allein auf Herstellerseite statt. Wenn uns auf den Schraubgläsern im Supermarkt der Begriff Erdnussmus begegnet, kann nur ein Blick auf die Zutatenliste garantieren, dass das Produkt wirklich zu 100 Prozent aus pürierten Erdnüssen besteht. Umgekehrt kann es auch vorkommen, dass Erdnussbutter abhängig vom Hersteller ausschließlich Erdnüsse enthält. Da Erdnüsse mehr ungesättigte Fettsäuren als Palm- oder Rapsfett enthalten, ist unabhängig vom verwendeten Begriff aber in jedem Fall das Produkt ohne Zusätze gesünder. Bezüglich der Kalorienmenge ist der Unterschied allerdings eher gering.«