Wie immer, aber anders

Dieses Hotel in Zürs wirkt wie ein Querschnitt durch alle Skiurlaube – und hat doch einige Überraschungen zu bieten.

Foto: Hotel »Edelweiss«

Alles wie gehabt: Im Lift wird für Nasen-OPs geworben. Der Nachbarort Lech gilt immer noch als der weniger mondäne, der Weiße Ring um Zürs bleibt ein großartiger Skirundweg, und die Bodyguards von Caroline von Monaco sitzen immer noch an der Bar des »Edelweiss«. Auch die früheren Besitzer, die Brüder Strolz, denen so einiges in Zürs gehört, wohnen noch im Hotel und sind abends zum Apéro an der Bar anzutreffen. Das 150 Jahre alte Hotel wurde verkauft, aber die 66 Zimmer haben ihren Charme behalten, mit unterschiedlichen Sechzigerjahre-Tapeten und Biedermeiermöbeln. Der berühmte Après-Ski von Zürs findet mittlerweile im »Edelweiss« statt, dreimal die Woche legt ein DJ in der hauseigenen Kellerdisco Ibiza-Sound auf, diese alpenländische Oktoberfest-im-Käferzelt-Stimmung hat den Ort in den Achtzigerjahren ja berühmt gemacht.

Dezent geht es im Restaurant zu: Ireneo Tucci ist Maître d’Hotel, sein Service und die Teller können mit einem Sterne­lokal mithalten. Kein Wunder, Tucci hat lange im »Werneckhof« und in der »Vinothek« in München gear­beitet, ehe er in diesem Winter vom neuen Geschäftsführer-Ehepaar gefragt wurde, ob er aushelfen könne. Im Sommer, wenn das »Edelweiss« wie ganz Zürs zumacht, fährt Tucci in die Abruzzen, um die 180 Olivenbäume zu beschneiden, die ihm sein Vater hinter­lassen hat. Will sagen: Der Mann kennt sich mit Essen und Trinken aus, des­wegen isst man hier viel besser, als man das in einem Skiort erwarten dürfte – es ist also doch nicht alles wie gehabt.

Hotel Edelweiss
Zürs 79
6763 Zürs am Arlberg
Österreich
Tel. 0043/55 83 26 62
DZ ab 160 Euro

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