Pappa George, so lässt sich der Schweizer Hotelmanager von seinen Gästen nennen, lädt Neuankömmlinge des »Jardi D’Arta« erst einmal väterlich auf einen Willkommensdrink in den Garten. Man geht dann vorbei an Rezeption, Bar und Restaurant, die hier praktisch eins sind, durchquert einen großen offenen Raum mit grobem Steinboden und modernen Möbeln. Und steht schließlich im Garten, dem das Hotel seinen Namen verdankt und auch sonst alles. Es ist ein Garten, der sich über mehrere Ebenen in einer Weite erstreckt, die von der Straße aus nicht zu vermuten ist. Pappa George hatte zuvor jahrelang in der Fünf-Sterne-Hotellerie gearbeitet, sich eine kleine Oldtimer-Sammlung zugelegt und einen Altersruhesitz weitab von Mallorca eingerichtet. Doch dann verliebte er sich in dieses Haus aus dem frühen 19. Jahrhundert - was man in diesem Garten sofort versteht: Mit seinen mallorquinisch-marokkanischen Treppen, Rundbögen, Palmen, Fettpflanzen, Trompetenblumen, Rosen hat er etwas Magisches. Der Pulsschlag verlangsamt sich, man sucht sich wie ferngesteuert gleich die Nischen, Tische und geflochtenen Liegestühle aus, in denen man die nächsten Tage lesen und dösen möchte. Da könnte es sich wie Verbannung anfühlen, dass man ja irgendwann mal ins Hotelzimmer muss - doch wo in anderen Häusern die Blicke und Wege nach draußen führen, gelangt man hier in fast alle Zimmer durch den Garten und auch immer wieder dorthin zurück.
Hotel Jardi d’Artà,
C/ Abeurador, 21, Artà, Mallorca, Spanien,
Tel. 0034/ 971/83 52 30,
DZ ab 155 Euro,
hotel-arta.com
Foto: Uschi Burger-Precht; Hollywood Picture Press/face to