Manor House, Osea Island

Für dieses Hotel lohnt es sich sogar, eine Wattwanderung in Kauf zu nehmen. Und auch Amy Winehouse war schon da. Überzeugt?

Der Fußmarsch erinnert an eine Wattwanderung. Als wir ankommen, stehen wir auf einer 150 Hektar kleinen Privatinsel, die man nur zweimal am Tag während der Ebbe erreichen kann. Nigel Frieda empfängt uns. In alten Jeans und Steppjacke sieht er aus wie ein Rocker auf Landurlaub. Eigentlich ist er Musikproduzent, außerdem der Bruder des britischen Promi-Friseurs John Frieda, aber jetzt hat er Osea Island an Englands südöstlicher Küste übernommen. Und lieber als von Sting und Bryan Ferry, die schon in seinem Londoner Studio saßen, erzählt Nigel Frieda von den Schlehen und Eulen hier auf der Insel.

Vor der Eröffnung des Resorts war der Zutritt auf Osea Island nur Ausgewählten gestattet: Bis vergangenes Jahr war die Insel an eine exklusive Entgiftungsklinik verpachtet. Aristokratensöhne, Amy Winehouse oder ausgebrannte City-Banker versuchten, hier ihre Depressionen und Kokainsucht loszuwerden. Jetzt ist Osea Island zum Hotel geworden, bestehend aus einer Ansammlung uriger Cottages, eingerichtet mit Mahagonisekretären, Modellbooten, Felldecken auf Kingsize-Betten und whiskyfarbenen Ledercouches. Endlich kann auch der Rest der Welt die Kombination aus Stadtnähe und Robinson-Crusoe-Einsamkeit genießen: Mit dem Auto aus London braucht man anderthalb Stunden – mit dem Helikopter nur zwanzig Minuten.

Osea Island, Maldon, Essex, CM9 8UH, Cottagepreise für eine Woche ab 315 Euro, Tel. 0044/7810/ 75 32 26, www.oseaisland.co.uk