Wer: Oliver Polak
Was: iPhone 6 Plus, ca. 800 Euro
Warum: Humor abspeichern
»Auch auf die Gefahr hin, dass mich jetzt alle für ein materialistisches Arschloch halten oder mir schamlose Schleichwerbung unterstellen - ich sag es wie es ist: Ich hänge am meisten an meinem iPhone. Für viele ist ein Handy vielleicht nur ein kalter Klumpen Technik. Für mich ist es mindestens so persönlich wie die Talcid Kautabletten, die ich gegen mein Sodbrennen nehmen muss. Ich habe mein iPhone immer dabei. Wenn ich auftrete steht meistens in Griffweite ein Hocker mit etwas zum Trinken - und mit meinem iPhone. Es soll gar kein Requisit sein, aber wenn ich Gags übers Internet mache, nehme ich es immer wieder zur Hand und äffe mit Wischen und Tippen die ganzen Online-Opfer nach - also auch mich selbst. Manchmal checke ich sogar während der Show mein Facebook-Profil. Ich bin echt addicted.
Das iPhone liegt aber vor allem deshalb neben mir, weil ich mich damit aufnehme. So kann ich im Nachhinein checken, was gut lief, was weniger und woran das ›weniger‹ lag. Manchmal ergibt sich auch während eines Auftritts ein guter Gag, den ich das nächste Mal ins Programm nehmen will. Ohne die Aufzeichnung hätte ich den Witz nach der Show wieder vergessen. Ich bin ein Stand-up-Comedian, kein Stand-still-Comedian. Ich will mein Bühnenprogramm nicht in Dauerschleife ableiern.
Neue Einfälle für Gags kommen mir ständig und so spontan, dass ich nicht immer etwas zu schreiben parat habe. Und merken kann ich sie mir auch nicht alle. Also notiere ich sie in meinem iPhone. Assoziationen wie diese hier: ›Viele Leute teilen auf Facebook ja jede Gefühlsregung ihres traurigen Lebens. Bei manchen Posts stelle ich mir vor, es wäre der letzte ihres Lebens. Und dann steht da: ›Yummi, Yummi, ich geh jetzt lecker essen.‹‹
Ich denke, es wird schon klar, wie wichtig mit mein iPhone außerhalb von simplem Surfen und Phone-Calls ist. Ich missbrauche es richtig für meinen Beruf. Auch Backstage. Der Mediaplayer, oder besser gesagt meine Musik, ist mein ›Beruhigungsmittel‹ vor einer Show. Pianostücke von Bill Evans bringen mich gut runter. In letzter Zeit höre ich auch gerne den puristischen Jazz aus dem Soundtrack zu Birdman. Da fällt mir wieder ein, welchen Gedanken ich mir unbedingt aufschreiben wollte: ›Vögel kacken im Fliegen. Wie unangenehm wäre das wohl für Menschen...‹.«